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Gefahren gibt es prinzipiell keine, sofern man sich nicht selbst welche einredet (und damit erschafft). Flucht vor der Realität ist weniger möglich, da man in den Gefilden des Unbewussten schwierig vor diesem fliehen kann. Psychische Störungen könnten zwar geweckt werden, sofern ein Subjekt sowieso schon eine labile Psyche besitzt, doch diese Gefahr besteht im Grunde auch bei normalen Träumen und jeglichen Aktivitäten im Wachen. Vielmehr sorgt das Klarträumen meist für eine (zumindest subjektiv so empfundene) bessere Lebensqualität. | Gefahren gibt es prinzipiell keine, sofern man sich nicht selbst welche einredet (und damit erschafft). Flucht vor der Realität ist weniger möglich, da man in den Gefilden des Unbewussten schwierig vor diesem fliehen kann. Psychische Störungen könnten zwar geweckt werden, sofern ein Subjekt sowieso schon eine labile Psyche besitzt, doch diese Gefahr besteht im Grunde auch bei normalen Träumen und jeglichen Aktivitäten im Wachen. Vielmehr sorgt das Klarträumen meist für eine (zumindest subjektiv so empfundene) bessere Lebensqualität. | ||
== Natürlichkeit von Klarträumen == | == Natürlichkeit von Klarträumen == |
Version vom 5. Mai 2007, 14:20 Uhr
Ein Klartraum ist ein Traum, in dem sich der Träumer darüber im klaren ist, dass er träumt. Insofern ist er synonym mit dem "luziden Traum" zu verstehen. Es werden jedoch teilweise, z.B. durch P. Tholey, weitere Kriterien, die fuer einen Klartraum sprechen sollen, hinzugefügt, um zwischen klarem und luzidem Traum zu unterscheiden.
Klarheitskriterien und -grade
Es herrscht kein allgemeiner Konsens darüber, welche der folgenden Kriterien unabdinglich erfüllt sein müssen, um von einem Klartraum zu sprechen, oder welche der Kriterien überhaupt etwas mit Klarheit zu tun haben.
Allgemeine Klarheitskriterien sind jedoch meist:
- Klarheit über den Bewusstseinszustand (man weiss, dass man träumt)
- Klarheit über die Entscheidungsfreiheit (man kann seinen Willen im Traum ausleben)
- keine Verwirrung des Bewusstseins
optionale, zusätzliche Kriterien stehen oft eher für ein "Mehr" an Klarheit, zusätzlich zur grundlegenden Klarheit:
- Klarheit der Sinneswahrnehmungen (wie im Wachleben)
- Klarheit über das Wachleben (man weiss, wer man im Wachleben ist und was man sich für den Traum vorgenommen hat)
- Klare Erinnerung (die Erinnerung an den Klartraum ist wie eine Erinnerung aus dem Wachleben)
- Klarheit über die Bedeutung des Traums (schon während dem Träumen)
Einstufungen
Die Klarheit im Traum wird meist in mehrere Stufen eingeteilt:
- semiluzide
- Eindeutig noch ein Trübtraum, in dem man aber beinahe ein kleines bisschen Klarheit bekommen hätte oder sich teilweise unbemerkt so verhält, als wäre es ein Traum.
- präluzide
- Hierbei weiß der Träumer entweder zumindest in einem Teil des Traums, dass er träumt, er handelt aber nicht vollkommen bewusst; oder aber er stellt sich für einen kurzen Moment die Frage, ob er nicht träumt, kommt aber zu keinem eindeutigen oder zu einem falschen Ergebnis.
- luzide /klar
- Der Träumer handelt bewusst.
- mehr als klar (Supraluzide)
- Jeder Zustand, der weit über die geistige Klarheit und Kontrolle des normalen Klartraums und Wachbewusstseins hinausreicht. Die Bezeichnungen variieren hier sehr.
Probleme der Kriterien
Über die unterschiedlichen Kriterien kann auch deswegen gestritten werden, da sie nicht immer eindeutig sind.
- So ist die allgemeine Sinneswahrnehmung und Erinnerung im Wachleben nicht bei jedem Menschen von gleicher Qualität, aber auch bei einem einzelnen Individuum nicht in jeder Situation.
- Ebenso hängen die Klarheitskriterien von einem gewissen Weltbild ab, welches aber nicht von jedem Menschen geteilt wird. So ist die Ansicht darüber, ob Träume etwas bedeuten beispielsweise unterschiedlich, ebenso auch die Ansicht über den Unterschied zwischen Wachleben und Traum, oder darüber was ein Traum überhaupt ist.
- Die Einteilungen in "luzid", "präluzid" etc. sind nicht immer eindeutig. Viele verwenden diese Begriffe sehr unterschiedlich, weshalb sie für eine exakte Beschreibung alleinstehend meist unzulänglich sind.
Weiterführender Artikel: Klarheit
Möglichkeiten, Grenzen
So, jetzt wird man sich fragen: Und was bringt das alles?
Man kann ein Klartraum für viele Dinge nutzen: Man kann ein bisschen rumfliegen, vom Hochhaus springen, Spiele spielen, Flugzeuge fliegen, Autos fahren, in den Weltraum fliegen, den Tod erleben, Chips essen...
Viele dieser Dinge würde man in der Wachwelt nicht tun, weil sie und schaden, weil wir Angst vor gesellschaftlichen Folgen haben oder weil es uns nicht möglich erscheint. Im Klartraum können wir sie allerdings ohne Risiko durchführen, ohne dass einem etwas passiert. Als geübter Klarträume hat man volle Kontrolle über seinen Traum: Man kann sich sogar in eine Flüssigkeit verwandeln, sich von außen ansehen, die physischen Gesetze bestimmen, usw.
Die einzige Grenze scheint die der eigenen Phantasie zu sein. Weitere Grenzen bestehen für viele in den (jedoch bisher großteils unbekannten) Fähigkeiten des Gehirns und den Bedingungen der Außenwelt. Es wird also oft davon ausgegangen, dass bestimmte paranormale Phänomene wie Ausserkörperlichkeit oder Shared dreaming unmöglich seien. Des weiteren ist die Ansicht verbreitet, dass gewisse Schutz- und Zensurmechanismen im Traum dafür sorgen, dass viele Bereiche des Unbewussten nicht oder nur sehr schwierig zugänglich seien. Um sich nicht in seinen Möglichkeiten vorzeitig zu beschränken, ist es jedoch sinnvoll, alles für möglich zu halten, da das eigene Weltbild und die Erwartungshaltung sehr stark zu konstruierten, also zu eingeredeten Begrenzungen führen kann. [bearbeiten] Sinn und Nutzen
Natürlich kann man auch (andere) sinnvolle Dinge im Klartraum ausüben, auch wenn dies meist ein bisschen schwieriger ist: Vokabeln, die man schon fast kann, kann man nochmal ausgiebig üben, es gibt sogar Leute die im Traum komponieren. Einige Leute überwinden in ihren Klartraum Ängste oder bekämpfen Albträume, soziale Fertigkeiten können geübt, Selbsterkenntnisse gesammelt und somit auch die Qualität des eigenen Lebens nach subjektivem Empfinden gesteigert werden. Manche wollen Klarträume auch für tiefere Einsichten in die Wirklichkeit oder für veränderte Bewusstseinszustände nutzen.
Welche Aktivitäten schließlich sinnvoll sind, hängt von subjektiven Werten ab. Der Nutzen von Klarträumen ist prinzipiell uneingeschränkt.
Hauptartikel: Experimente
Gefahren
Gefahren gibt es prinzipiell keine, sofern man sich nicht selbst welche einredet (und damit erschafft). Flucht vor der Realität ist weniger möglich, da man in den Gefilden des Unbewussten schwierig vor diesem fliehen kann. Psychische Störungen könnten zwar geweckt werden, sofern ein Subjekt sowieso schon eine labile Psyche besitzt, doch diese Gefahr besteht im Grunde auch bei normalen Träumen und jeglichen Aktivitäten im Wachen. Vielmehr sorgt das Klarträumen meist für eine (zumindest subjektiv so empfundene) bessere Lebensqualität.
Natürlichkeit von Klarträumen
In manchen Stämmen war das Klarträumen und die Traumarbeit etwas normales, das auch sozialisiert wurde. In der Westlich-abendländischen Kultur ist das hingegen nicht so. Es gibt Theorien darüber, dass Klarträumen ein ursprünglicher Zustand gewesen sei, von dem sich unsere Kultur fortentwickelt habe. Für manche Psychologen (z.B. Tholey) ist das Trübträumen demnach sogar einer geistigen Störung zu vergleichen.
Ethik und Moral
Die meisten benutzen entweder die gleiche Moral wie im Wachen ("da ich mein Unterbewusstes nicht schaden will") oder eine etwas entschärftere ("ich schade damit ja niemandem, und kann meine Phantasien frei ausleben")
Hauptartikel: Gefahren