Bearbeiten von „Schlaf

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== Schlafphasen ==
== Schlafphasen ==


Bei Säugetieren und Vögeln wird der Schlaf in der Forschung in REM- und Non-REM- Phasen eingeteilt. Beim Menschen werden mittlerweile folgende Schlafphasen unterschieden:
Die Forschung unterscheidet mittlerweile zwischen folgenden Schlafphasen:


* REM-Schlafphase
* Non-REM-Schlafphase 1: die Einschlafphase
* Non-REM-Schlafphase 1: die Einschlafphase
* Non-REM-Schlafphase 2: leichter Schlaf
* Non-REM-Schlafphase 2: leichter Schlaf
* Non-REM-Schlafphase 3: Tiefschlaf
* Non-REM-Schlafphase 3: Tiefschlaf.
* REM-Schlafphase
 
Tiefschlaf wurde früher in die NREM-Phasen 3 und 4 geteilt. Heute werden diese beiden Phasen als eine angesehen. Weiterhin gibt es mehrere Schlafzyklen. Ein Schlafzyklus dauert in der Regel 60-90 Minuten und besteht in einem Aufeinanderfolgen verschiedener Schlafphasen, bis der nächste Zyklus Weise beginnt. Nach jedem Schlafzyklus wacht man für gewöhnlich kurz auf, erinnert sich meist aber später nicht daran und schläft auch direkt weiter, nachdem man sich z.B. umgedreht hat. Am Anfang des Schlafens dominieren leichter und Tiefschlaf, später der REM-Schlaf. Das bewusste Aufwachen nach jedem Schlafzyklus kann geübt werden und ist insbesondere nützlich für eine bessere [[Traumerinnerung]] und für [[Techniken]] wie [[DEILD]], [[WBTB#WSIB|WSIB]] oder [[WBTB]].
 
=== REM-Schlaf ===
 
[[Datei:Sleep_EEG_REM_crop.png|thumb|Darstellung der Augenbewegungen (EOG, obere zwei Linien) und Gehirnwellen ([[EEG]], Muster im Roten Kasten) im REM-Schlaf. Das REM-Phänomen ist im EOG rot unterstrichen.|left]]
 
REM steht für Rapid Eye Movement. Diese Schlafphasen werdenn als REM-Schlaf bezeichnet, weil sich in ihnen die Augen des Schlafenden normalerweise schnell hin und her bewegen. Es wurde lange Zeit angenommen, dass Träume nur in den REM-Schlafphasen stattfinden, mittlerweile weiß man jedoch, dass auch in den anderen Schlafphasen Träume auftreten, die sich jedoch häufig in ihrer Art und Intensität unterscheiden. Auch gibt es nachgewiesene Fälle von Klarträumen im Non-REM-Schlaf.<ref>http://www.klartraumforum.de/forum/showthread.php?tid=4760</ref><ref>http://boris.unibe.ch/57621/1/StumbrysErlacher_2012_LucidDreamingDuringNREM-.pdf</ref><ref>http://library.macewan.ca/lucidity/issue%205.1/LL5_1_Dane.htm</ref>
Die Erlebnisse im REM-Schlaf sind jedoch meist plastischer. In dieser Phase geweckte Träumer berichten meist von längeren Träumen, mehr visuellen Trauminhalten und mehr Details als nach NREM-Schlaf.


Tiefschlaf wurde früher in die NREM-Phasen 3 und 4 geteilt. Heute werden diese beiden Phasen als eine angesehen.  
Im REM-Schlaf ist zudem der Körper bis auf die Augen und die Atmung paralysiert ([[Schlafparalyse]]), d.h. die Signale aus dem Gehirn gelangen nicht an den Körper, geträumte Bewegungen werden nicht vom Wachkörper des Schlafenden ausgeführt. Die Gehirnaktivität zeigt hier Frequenzen von [[Gehirnwellen#Theta- Bereich|Theta]] und [[Gehirnwellen#Beta- Bereich|Beta]], wobei Beta-Wellen normalerweise auch im Wachen auftreten. Wegen der im Vergleich zu anderen Schlafphasen starken neuronalen Aktivität bei gleichzeitiger Regungslosigkeit des Schlafenden Körpers wird der REM-Schlaf auch "paradoxer Schlaf" genannt.


Ein sogenannter Schlafzyklus dauert in der Regel 60-90 Minuten und besteht in der Aufeinanderfolgen der oben genannten Schlafphasen. Die Reihenfolge ist dabei meistens 1. Einschlafphase, 2. leichter und 3. tiefer Schlaf, 4. REM-Schlaf, allerdings sind auch Sprünge und Auslassungen von Schlafphasen normal. Ist ein Zyklus durchgelaufen, beginnt der nächste. Am Anfang des Schlafens dominiert dabei der Tiefschlaf, später der REM-Schlaf. Insgesamt besteht der Schlaf aber bei den meisten erwachsenen Menschen zu 50% aus leichtem Schlaf. Nach jedem Schlafzyklus wacht man für gewöhnlich kurz auf oder halb auf, erinnert sich meist aber später nicht daran und schläft auch direkt weiter, nachdem man sich z.B. umgedreht hat. Das bewusste Aufwachen nach jedem Schlafzyklus kann geübt werden und ist insbesondere nützlich für eine bessere [[Traumerinnerung]] und für [[Techniken]] wie [[DEILD]], [[WBTB#WSIB|WSIB]] oder [[WBTB]].
Der REM-Schlaf ist für Klarträumer besonders interessant, weil Klarträume in dieser Schlafphase besonders häufig vorkommen. Es wird angenommen, dass es im REM-Schlaf einfacher ist, Klarheit zu erlangen.


=== Non-REM-Schlaf ===
=== Non-REM-Schlaf ===
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Diese tendenzielle Schwierigkeit und die Fremdheit der Erfahrungen im NREM-Schlaf können aber auch als Herausforderung wirken und Neugierde wecken. Zudem kann die Tatsache, dass die Träume hier weniger lebhaft oder gar nicht vorhanden sind, auch einen Vorteil für die Stabilität der Klarheit bedeuten. Möglicherweise wäre auch luzides Schlafwandeln oder luzides Reden im Schlaf möglich, was allerdings noch nicht erforscht ist.
Diese tendenzielle Schwierigkeit und die Fremdheit der Erfahrungen im NREM-Schlaf können aber auch als Herausforderung wirken und Neugierde wecken. Zudem kann die Tatsache, dass die Träume hier weniger lebhaft oder gar nicht vorhanden sind, auch einen Vorteil für die Stabilität der Klarheit bedeuten. Möglicherweise wäre auch luzides Schlafwandeln oder luzides Reden im Schlaf möglich, was allerdings noch nicht erforscht ist.
Es wurde lange Zeit angenommen, dass Träume nur in den REM-Schlafphasen stattfinden, mittlerweile weiß man jedoch, dass auch in den anderen Schlafphasen Träume auftreten, die sich jedoch häufig in ihrer Art und Intensität unterscheiden. Auch gibt es nachgewiesene Fälle von Klarträumen im Non-REM-Schlaf.<ref>http://www.klartraumforum.de/forum/showthread.php?tid=4760</ref><ref>http://boris.unibe.ch/57621/1/StumbrysErlacher_2012_LucidDreamingDuringNREM-.pdf</ref><ref>http://library.macewan.ca/lucidity/issue%205.1/LL5_1_Dane.htm</ref>


==== Schlafphase 1: Einschlafphase ====
==== Schlafphase 1: Einschlafphase ====
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Der Tiefschlaf wird auch Slow-wave Sleep (SWS) genannt, da die Gehirnwellen zu hoher Anzahl [[Gehirnwellen#Delta- Bereich|Delta]] erreichen. Es ist schwieriger, aus dem Tiefschlaf geweckt zu werden, und wenn man es wird, ist man meist verwirrter als aus anderen Schlafphasen. Früher wurde diese Schlafphase in 3 und 4 aufgeteilt, wobei 3 einen Übergang in den Tiefschlaf bedeutete, mittlerweile wurde diese Unterscheidung allerdings als willkürlich angesehen und wieder aufgehoben. Tiefschlafträume sind meist weniger wahrnehmungsintensiv, mehr verworren und schwerer zu erinnern.  
Der Tiefschlaf wird auch Slow-wave Sleep (SWS) genannt, da die Gehirnwellen zu hoher Anzahl [[Gehirnwellen#Delta- Bereich|Delta]] erreichen. Es ist schwieriger, aus dem Tiefschlaf geweckt zu werden, und wenn man es wird, ist man meist verwirrter als aus anderen Schlafphasen. Früher wurde diese Schlafphase in 3 und 4 aufgeteilt, wobei 3 einen Übergang in den Tiefschlaf bedeutete, mittlerweile wurde diese Unterscheidung allerdings als willkürlich angesehen und wieder aufgehoben. Tiefschlafträume sind meist weniger wahrnehmungsintensiv, mehr verworren und schwerer zu erinnern.  


Einer Studie zufolge soll das wahrgenommene Selbst in diesen Träumen generell freundlicher sein als in REM-Träumen.<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19169371</ref> - zu beachten ist allerdings, dass oft verschiedene Studien unterschiedliche Ergebnisse liefern und erst eine Vielzahl von Studien gesichertere Ergebnisse erzielen.
Einer Studie zufolge soll das wahrgenommene Selbst in diesen Träumen generell freundlicher zu sein als in REM-Träumen.<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19169371</ref> - zu beachten ist allerdings, dass oft verschiedene Studien unterschiedliche Ergebnisse liefern und erst eine Vielzahl von Studien gesichertere Ergebnisse erzielen.
 
Im Tiefschlaf treten auch am häufigsten Parasomnien auf, wie etwa Schlafwandeln, Reden im Schlaf oder Pavor nocturnus (Nachtschreck).
In der Regel erinnern sich Betroffene nicht daran.
 
Tiefschlaf wird gegenüber leichtem Schlaf oder der Einschlafphase als sehr wichtig für die Erholung erachtet. Fehlender Schlaf führt zu vermehrtem Tiefschlaf in der Folgenacht. Allerdings haben Menschen, je älter sie werden, umso weniger Tiefschlaf bzw. umso weniger tiefen Schlaf (geringere Anzahl an Deltawellen).
 
=== REM-Schlaf ===
 
[[Datei:Sleep_EEG_REM_crop.png|thumb|Darstellung der Augenbewegungen (EOG, obere zwei Linien) und Gehirnwellen ([[EEG]], Muster im Roten Kasten) im REM-Schlaf. Das REM-Phänomen ist im EOG rot unterstrichen.|left]]
 
REM steht für Rapid Eye Movement. Diese Schlafphasen werden als REM-Schlaf bezeichnet, weil sich in ihnen die Augen des Schlafenden normalerweise schnell hin und her bewegen (wobei es auch Ausnahmen gibt). Die Erlebnisse im REM-Schlaf sind meist plastischer als in anderen Schlafphasen. In dieser Phase geweckte Träumer berichten meist von längeren Träumen, mehr visuellen Trauminhalten und mehr Details als nach NREM-Schlaf.
 
Im REM-Schlaf ist zudem der Körper bis auf die Augen und die Atmung paralysiert ([[Schlafparalyse]]), d.h. die Signale aus dem Gehirn gelangen nicht an den Körper, geträumte Bewegungen werden nicht vom Körper des Schlafenden ausgeführt. Die Gehirnaktivität zeigt hier gehäufte Frequenzen von [[Gehirnwellen#Theta- Bereich|Theta]] und [[Gehirnwellen#Beta- Bereich|Beta]], wobei Beta-Wellen normalerweise auch im Wachen auftreten. Wegen der im Vergleich zu anderen Schlafphasen starken neuronalen Aktivität bei gleichzeitiger Regungslosigkeit des schlafenden Körpers wird der REM-Schlaf auch "paradoxer Schlaf" genannt.
 
Seine Funktion ist eminent wichtig für die Gesundheit. Kommt es z.B. zu Schlafentzug, wird in der Folge beim nächsten mal Schlafen vor allem der REM- Schlaf vom Körper nachgeholt. Auch das Auftreten von Träumen, v.a. im REM- Schlaf, scheint sehr wichtig für die Gesundheit zu sein. Diese Schlafphase ist daher auch insbesondere Gegenstand intensiver Forschungen. Säuglinge haben dauerhaft REM- Schlaf, während die Menge bei Erwachsenen abnimmt.
 
Der REM-Schlaf ist auch für Klarträumer besonders interessant, weil Klarträume in dieser Schlafphase besonders häufig vorkommen. Es wird angenommen, dass es im REM-Schlaf einfacher ist, Klarheit zu erlangen.
 
== Neurobiologie des Schlafs und der Müdigkeit ==
 
=== Schlafbedürfnis ===
 
Bei der Einleitung des Schlafs wirken im Gehirn vor allem die Formatio reticularis im Hirnstamm sowie der Thalamus und der Hypothalamus im Zwischenhirn mit.<ref>Siehe für den Folgenden Abschnitt auch die auf Wikipedia verlinkten Quellen; http://de.wikipedia.org/wiki/Schlaf#Schlafeinleitung</ref> Die Formatio reticularis ist für Aufmerksamkeit und die Weckfunktion verantwortlich anhand von Botenstoffen (Neurotransmitter), die den Thalamus erregen. Diese Botenstoffe sind Noradrenalin und Acetylcholin. Der Botenstoff Serotonin wirkt innerhalb der Formatio reticularis hemmend auf diese noradrenergen Systeme. Ein weiterer Transmitter, γ-Aminobuttersäure (GABA), wirkt hemmend auf die Aktivität des Thalamus. Dieses sogenannte retikuläre Aktivierungssystem steuert also entweder die Wachheit oder die Schlafeinleitung. Zugleich wirkt sich dasselbe Kerngebiet im Hirnstamm auch hemmend auf die Nervenzellenaktivität im Rückenmark aus, was zur Erschlaffung der Muskulatur führt (Atonie).  


Weiterhin produziert der Hypothalamus, der mit dem Sehnerv verbunden ist, bei Dunkelheit weniger Histamin und Orexin, welche u.a. für gesteigerte Aufmerksamkeit verantwortlich sind. Über die Aktivität des Sympathikus steuert ein Teil im Gehirn, der Nucleus suprachiasmaticus (SCN), die Freisetzung von Melatonin, das zur Schlafeinleitung beiträgt. Bei Dunkelheit wird davon mehr produziert, sodass das Gehirn eine innere Uhr hat für die Zeit zum Schlafen.
Im Tiefschlaf treten auch am häufigsten Parasomnien auf, wie etwa Schlafwandeln, Reden im Schlaf, Pavor nocturnus (Nachtschreck), und andere - woran sich betroffene in der Regel nicht erinnern.
 
Durch starke körperliche Aktivität entsteht vermehrt Adenosin im Körper, welches Müdigkeit hervorruft. Bei fiebrigen Krankheiten sorgen Entzündigunsmediatoren zu vermehrtem Schlafbedürfnis.
 
=== Schlafphasen und -zyklen ===
 
Beim Schlafen synchronisieren sich die Nervenzellenverbände und feuern gleichzeitig in Rhythmen. Die verschiedenen Rhythmen dieser Aktivitäten kann mittels Elektroenzephalographie (EEG) gemessen werden. Das Vorkommen unterschiedlicher Hirnwellen wird als wichtistes Kriterium für die Einteilung des Schlafs in die verschiedenen Schlafstadien oder Schlafphasen (siehe oben) vorgenommen (weitere Kriterien sind z.B. Muskeltonus, Herzrhythmus und Augenaktivität).
 
Der zyklische Prozess der Aufeinanderfolge von Schlafphasen entspricht der sogenannten "inneren Uhr", die auch im Wachzustand zu beobachten ist, etwa bei periodischen Schwankungen der Leistung des Wachstums, des Stoffwechsels, der Aufmerksamkeit und von Verhaltensweisen. Dieser Rhythmus ist stark an den Wechsel von Tag- und Nacht-Helligkeit gekoppelt.


== Schlafphasenbestimmung ==
== Schlafphasenbestimmung ==


=== Eindruck im Klartraum oder nach dem Aufwachen ===
=== Eindruck in Klartraum oder nach dem Aufwachen ===


Häufig wird nach dem Aufwachen anhand der Art des erlebten Traumes vermutet, ob man sich in REM- oder NREM-Schlaf befunden hat. Diese Vermutungen sind allerdings sehr unzuverlässig, da zwar bestimmte Eigenarten von Träumen häufiger aber nicht ausschließlich in den verschiedenen Schlafphasen vorkommen. So können beispielsweise auch NREM-Träume starke visuelle Eindrücke enthalten und REM-Träume vordergründig aus Gedankengängen bestehen. Außerdem kann es schwierig sein, einen Traum in eine der beiden Kategorien REM-typisch und NREM-typisch einzusortieren.
Häufig wird nach dem Aufwachen anhand der Art des erlebten Traumes vermutet, ob man sich in REM- oder NREM-Schlaf befunden hat. Diese Vermutungen sind allerdings sehr unzuverlässig, da zwar bestimmte Eigenarten von Träumen häufiger aber nicht ausschließlich in den verschiedenen Schlafphasen vorkommen. So können beispielsweise auch NREM-Träume starke visuelle Eindrücke enthalten und REM-Träume vordergründig aus Gedankengängen bestehen. Außerdem kann es schwierig sein, einen Traum in eine der beiden Kategorien REM-typisch und NREM-typisch einzusortieren.
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Die Qualität des Schlafs kann z.B. daran gemessen werden, wie viel Anteil Tiefschlaf und REM-Schlaf haben. Ein hoher Anteil soll besonders erholsam sein, während die Bedeutung von leichtem Schlaf nicht geklärt ist und manche sogar vermuten, dass leichter Schlaf, zumindest in hohen Anteilen, ineffizient sei.  
Die Qualität des Schlafs kann z.B. daran gemessen werden, wie viel Anteil Tiefschlaf und REM-Schlaf haben. Ein hoher Anteil soll besonders erholsam sein, während die Bedeutung von leichtem Schlaf nicht geklärt ist und manche sogar vermuten, dass leichter Schlaf, zumindest in hohen Anteilen, ineffizient sei.  


Schlafqualität ist außerdem das subjektive Empfinden von der Erholsamkeit des Schlafs und hängt je nach Person oder Situation von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielt oft die Fähigkeit, schnell einzuschlafen. Langes Herumwälzen wird meist als unangenehm empfunden. Eine Möglichkeit, um den Anteil von REM- und Tiefschlaf gegenüber leichtem Schlaf zu erhöhen sowie schneller einzuschlafen besteht in der Schlafreduzierung, z.B. im Zusammenhang mit [[Polyphasisches Schlafen|polyphasischem Schlafen]].
Schlafqualität ist außerdem das subjektive Empfinden von der Erholsamkeit des Schlafs und hängt je nach Person oder Situation von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielt oft die Fähigkeit, schnell einzuschlafen. Langes Herumwälzen wird meist als unangenehm empfunden. Eine Möglichkeit, um den Anteil von REM- und Tiefschlaf gegenüber leichtem Schlaf zu erhöhen sowie schneller einzuschlafen besteht in der Schlafreduzierung, z.B. im Zusammenhang mit polyphasischem Schlafen. Während zwar besonders wenig Schlaf als unerholsam empfunden wird und zum Leistungsabfall und anderen Schlafentzugserscheinungen führen kann - was allerdings u.a. davon abhängt, ob jemand monophasisch oder polyphasisch schläft - führt auch zu viel Schlaf zu Mattigkeit und Müdigkeitserscheinungen am Tag. Dauerhaft kann zu viel Schlaf bzw. Tagesschläfrigkeit sogar, ebenso wie zu wenig Schlaf, mit Depressionen zusammenhängen<ref>http://sleepfoundation.org/sleep-disorders-problems/depression-and-sleep/page/0%2C1/</ref>, wobei sich der ungeeignete Schlaf und die Depressivität gegenseitig beeinflussen können.
 
Faktoren, die die Qualität des Schlafs außerdem beeinflussen, sind z.B. die Ernährung, die körperliche Aktivität und das Raumklima bzw. die Qualität des Schlafplatzes (z.B. Matratze, Luft, Licht, Gerüche, Geräusche). Natürlich spielen auch die Träume selbst eine Rolle, so kommt es z.B. durch Alpträume und Nachtschreckt zu eher unerholsamen Schlaf und durch besonders schöne Träume (was auch nach einigen Klarträumen berichtet wird) zu einem munteren und beschwingten Start in den Tag.
 
Die Fähigkeit, durchzuschlafen, wird gemeinhin oft auch als Schlafqualität erachtet. Unter Menschen, die sich sehr für ihre Träume interessieren oder sogar Klartraumtechniken anwenden wollen, ist allerdings das Durchschlafen oft ungewünscht, da der Hauptteil des Schlafs dann meist ohne Erinnerung und unbewusst erlebt wird. Sich nachts an viele Träume zu erinnern oder Übungen zum Klarträumen durchzuführen kann also auch subjektiv als besonders qualitativer Schlaf empfunden werden, besonders wenn man dabei während der kurzen Wachzeiten zwischendrin dennoch schnell wieder einschlafen kann und erholt aufwacht.
 
== Schlafstörungen und Parasomnien ==
 
Unter Parasomnien versteht man unerwünschte Erlebnisse und Verhaltensweisen des Körpers im Schlaf. Diese können die Schlafqualität mindern oder auch pathologische, gesundheitsgefährdende Ausmaße annehmen.
 
=== Insomnie und Hypersomnie ===
 
Während zwar besonders wenig effizienter Schlaf bis hin zu Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie) als unerholsam empfunden wird und zum Leistungsabfall und anderen Schlafentzugserscheinungen führen kann, führt auch zu viel Schlaf zu Mattigkeit und Müdigkeitserscheinungen am Tag. Dauerhaft kann zu viel Schlaf bzw. Tagesschläfrigkeit (Hypersomnie) sogar, ebenso wie zu wenig Schlaf, mit Depressionen zusammenhängen<ref>http://sleepfoundation.org/sleep-disorders-problems/depression-and-sleep/page/0%2C1/</ref>, wobei sich der ungeeignete Schlaf und die Depressivität gegenseitig beeinflussen können.
 
=== Atemstörungen ===
 
Atemstillstände beim Schlafen mit gleichzeitiger Tagesschläfrigkeit und Sekundenschlaf werden als Schlafapnoe bezeichnet. Sie führen zu ständigem Aufwachen oder erhöhtem Puls aufgrund der Sauerstoffunterversorgung und dadurch zu einem sehr unerholsamen Schlaf. Auch unabhängig von der Schlafapnoe kommt bei manchen Menschen Atemnot im Schlaf vor.  


Während Schnarchen zwar als normal gilt und meistens keine gesundheitliche Beeinträchtigung des Schlafenden angenommen wird, kann zu starkes Schnarchen ebenfalls zur Sauerstoffunterversorgung führen und ist insbesondere zusammen mit Tagesschläfrigkeit und Sekundenschlaf ein Anzeichen für Schlafapnoe.  
Faktoren, die die Qualität des Schlafs außerdem beeinflussen, sind z.B. die Ernährung, die körperliche Aktivität und das Raumklima bzw. die Qualität des Schlafplatzes (z.B. Matratze, Luft, Licht, Gerüche, Geräusche). Natürlich spielen auch die Träume selbst eine Rolle, so kommt es z.B. durch Alpträume und Nachtschreckt zu eher unerholsamen Schlaf und durch besonders schöne Träume (was auch nach einigen Klarträumen berichtet wird) zu einem munteren und beschwingten Sart in den Tag.


Es kommt oft vor, dass eine Sauerstoffunterversorgung nicht bemerkt wird, weil die Person keinen Vergleichswert hat und die tägliche Müdigkeit oder Schnarchen ganz normal erscheint, dennoch ist sie ungesund.
Die Fähigkeit, durchzuschlafen, wird gemeinhin oft auch als Schlafqualität erachtet. Unter Menschen, die sich sehr für ihre Träume interessieren oder sogar Klartraumtechniken anwenden wollen, ist allerdings das Durchschlafen oft ungewünscht, da der Hauptteil des Schlafs dann meistt ohne Erinnerung und unbewusst erlebt wird. Sich nachts an viele Träume zu erinnern oder Übungen zum Klarträumen durchzuführen kann also auch subjektiv als besonders qualitativer Schlaf empfunden werden, besonders wenn man dabei während der kurzen Wachzeiten zwischendrin dennoch schnell wieder einschlafen kann und erholt aufwacht.


=== Restless Legs Syndrom ===
== Schlafentzug ==


Ebenfalls aufgrund scheinbarer Normalität nicht oft bemerkt wird dieses Syndrom, bei dem Schmerzempfindungen, Wärme, Druck, u.a. Eindrücke häufig in den Beinen beim versuchten Einschlafen aufkommen und somit zu einem Bewegungsdrang führen und am schnellen Einschlafen hindern. Ebenfalls können hierbei Arme und Beine im Schlaf häufig zucken und somit aufwecken oder am Einschlafen hindern. Als Folge kann sich Schlafmangel mit den Begleiterscheinungen bis hin zu Depressionen oder chronischen Schmerzsyndromen einstellen.  
Durch Schlafentzug fehlt dem Körper vor allem der wichtige Tief- und REM-Schlaf. Fehlen diese Schlafphasen zu sehr, kommt es in der Folge zu vielen unangenehmen bis lebensgefährlichen Begleiterscheinungen wie Mikroschlaf / Narkolepsie, Hallzuinationen, Desorientierung, Mattigkeit, Manie, Aggression, und bei längerer Zeit den Tod.


=== Schlafwandeln, Sprechen im Schlaf ===
Hat man aber nur einen Tag nicht geschlafen, wird beim nächsten mal Schlafen das Fehlen kompensiert, indem vor allem diese Schlafphasen vermehrt auftreten. Dies wird "REM-Rebound" und Tiefschlaf-Rebound genannt. Durch REM-Rebound kann es auch zum REM-Schlaf direkt am Anfang des Schlafes kommen, was Sleep-onset-REM genannt wird. Verschiedene Formen des Schlafentzugs werden daher manchmal als Hilfstechnik zum Klarträumen verwendet: Entweder simpler Schlafentzug oder Schlafentzug im Zuge einer Umstellung des Schlafrhythmus wie beim [[polyphasisches Schlafen|polyphasischen Schlafen]]
 
Schlafwandeln und das Sprechen im Schlaf kommt v.a. während des Tiefschlafs vor, wo der Körper kaum oder nicht paralysiert ist. Erinnerung besteht daran meistens nicht. Es kann gefährlich werden, wenn man stürzt oder sich verletzt. Gesprochenes ist meist unverständlich. Eine Sonderform, aber nicht so verbreitet, ist Sex im Schlafzustand.
 
=== Pavor nocturnus, Alpträume und Schlafparalyse ===
 
Die [[Schlafparalyse]] ist normal, wird aber von manchen, die nicht wissen, worum es sich handelt, als erschreckend und beängstigend erlebt, da man sich währenddem nicht bewegen kann und Halluzinationen möglich sind. Klarträumer wissen um ihre Existenz und ihre natürliche Funktion und manche empfinden sie daher nicht als beängstigend, sondern nutzen sie als [[WILD|Einstieg in den Klartraum]].
 
Pavor nocturnus oder Nachtschreck besteht darin, mit einem Schrecken und Panik aufzuwachen, ohne unbedingt vorher geträumt zu haben. In solchen Fällen wird auch von Alpdruck im Schlaf gesprochen, ansonsten können Alpträume der Auslöser sein.
 
== Schlafzeiten und Schlafdauer ==
 
Bei erwachsenen Menschen wird eine Schlafdauer von etwa 8 Stunden empfohlen. Kinder brauchen desto mehr Schlaf, je jünger sie sind. Nicht nur zu wenig Schlaf, sondern auch zu viel Schlaf kann dazu führen, dass man sich erschöpft fühlt. Da der Anteil des REM-Schlafes im Laufe der Nacht größer wird, verbringt man den zusätzlichen Schlaf beim Überschlafen meist (fast) ausschließlich in REM-Schlaf. Welche Schlafphasen zu welcher Zeit vorherrschen wird aber auch durch Umstände des vorherigen Schlafes bestimmt (siehe [[#Schlafmangel und Schlafentzug]]). Auch wenn die meisten Menschen nur ein mal am Tag schlafen, ist es meist gesünder, auch regelmäßig einen Mittagsschlaf zu halten. Beim [[polyphasisches Schlafen|polyphasischen Schlafen]] wird die Schlafdauer auf noch mehr Abschnitte aufgeteilt.
 
Die Dauer, bis der nächste Schlaf aus biologischer Sicht wieder angebracht ist, hängt von vielen Variablen ab. In der Regel merkt man, wenn der Körper Schlaf benötigt, weil man müde wird, wenn man das Gefühl nicht ignoriert und nicht dagegen ankämpft. Im Alter werden die Wachphasen langsam kürzer.
 
=== Schlafmangel und Schlafentzug ===
 
Durch Schlafentzug fehlt dem Körper vor allem der wichtige Tief- und REM-Schlaf. Fehlen diese Schlafphasen zu sehr, kommt es in der Folge zu vielen unangenehmen bis lebensgefährlichen Begleiterscheinungen wie Mikroschlaf / Narkolepsie, Hallzuinationen, Desorientierung, Mattigkeit, Manie, Aggression, und bei längerer Zeit zum Tod.
 
Wird aber nur wenig Schlaf verhindert, wird beim nächsten mal Schlafen das Fehlen kompensiert, indem vor allem diese Schlafphasen vermehrt auftreten, die besonders kurz kamen. Dies wird REM-Rebound und Tiefschlaf-Rebound genannt. Hat man einen Tag nicht geschlafen, tritt danach vor allem bis hin zu fast ausschließlich REM-Schlaf auf. Durch REM-Rebound kann es auch zum REM-Schlaf direkt am Anfang des Schlafes kommen, was Sleep-onset-REM genannt wird. Verschiedene Formen des Schlafentzugs werden daher manchmal als Hilfstechnik zum Klarträumen verwendet: Entweder simpler Schlafentzug oder Schlafentzug im Zuge einer Umstellung des Schlafrhythmus wie beim [[polyphasisches Schlafen|polyphasischen Schlafen]].


== Beeinflussung des Schlafs durch äußere Faktoren ==
== Beeinflussung des Schlafs durch äußere Faktoren ==
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Auch der Eindruck, viel neues am Tag erlebt zu haben, kann durch geistige Erschöpfung Müdigkeit hervorrufen, je nach Eindrücken aber auch durch nachwirkende geistige Stimulation am Einschlafen hindern. So kann auch Stress zwar erschöpfen, aber dennoch zu Schlafproblemen führen, was möglicherweise davon abhängt, wie positiv der Stress empfunden wird.  
Auch der Eindruck, viel neues am Tag erlebt zu haben, kann durch geistige Erschöpfung Müdigkeit hervorrufen, je nach Eindrücken aber auch durch nachwirkende geistige Stimulation am Einschlafen hindern. So kann auch Stress zwar erschöpfen, aber dennoch zu Schlafproblemen führen, was möglicherweise davon abhängt, wie positiv der Stress empfunden wird.  
== Funktion des Schlafs ==
Gesunder Schlaf führt zur<ref>Siehe die Quellen aus http://de.wikipedia.org/wiki/Schlaf#Hypothesen_zur_Funktion_des_Schlafs</ref> Erholung von Organen, zur körperlichen Heilung und Stärkung des Immunsystems. REM-Schlaf ist besonders wichtig bei der Entwicklung des Organismus. Es wird vermutet, dass der Schlaf und v.a. Träume beim Verarbeiten des Alltags und Umstrukturieren von Informationen helfen. Auch die Gedächtnisleistung ist von gesundem Schlaf abhängig. Eine Studie legt nahe, dass der Tiefschlaf v.a. das deklarative Gedächtnis (Abspeichern von Wissen) und der REM-Schlaf v.a. das prozedurale Gedächtnis (Abspeichern von Verhaltensweisen und Fertigkeiten) fördert. <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Schlaf#cite_note-46</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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