Bearbeiten von „Klartraumforschung

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Das [[Klarträumen]] galt bis ins 19. Jahrhundert und in weiten Teilen bis ins 20. Jahrhundert als Teil der [[Astralreisen|Esoterik]] und wurde wissenschaftlich kaum untersucht. Dies änderte sich maßgeblich erst mit dem Nachweis, dass Klarträume tatsächlich während des Schlafens stattfinden, durch die Schlafforscher [[Keith Hearne]] und [[Stephen LaBerge]] in den 1970er Jahren. Seitdem ist die Zahl wissenschaftlicher Untersuchungen stetig gewachsen und das Klarträumen ist vielen Psychologen mittlerweile ein Begriff.
Das [[Klarträumen]] galt bis ins 19. Jahrhundert und in weiten Teilen bis ins 20. Jahrhundert als Teil der [[Astralreisen|Esoterik]] und wurde wissenschaftlich kaum untersucht. Dies änderte sich maßgeblich erst mit dem Beweis des Klarträumens als ein Ereignis, das tatsächlich während des Schlafens stattfindet, durch die Schlafforscher [[Keith Hearne]] und [[Stephen LaBerge]] in den 1970er Jahren. Seitdem ist die Zahl wissenschaftlicher Untersuchungen stetig gewachsen und das Klarträumen ist vielen Psychologen mittlerweile ein Begriff.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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LaBerge gilt meist als der Klartraumforscher, welcher das Klarträumen zum ersten Mal wissenschaftlich nachgewiesen habe, jedoch erbrachte den gleichen Nachweis unabhängig von ihm ein wenig früher schon Hearne. Anders als es oft interpretiert wird wiesen diese nicht nach, dass es Klarträume wirklich gibt, sondern, dass das Phänomen des Klarträumens ein Ereignis ist, das im Schlaf stattfindet und kein Mirkoerwachen ist. Nach wie vor basiert ihr Beweis auf der Berücksichtigung des Traumberichts und des Vertrauens in diesen, er baut jedoch auch auf äußerlich messbare Faktoren auf:  
LaBerge gilt meist als der Klartraumforscher, welcher das Klarträumen zum ersten Mal wissenschaftlich nachgewiesen habe, jedoch erbrachte den gleichen Nachweis unabhängig von ihm ein wenig früher schon Hearne. Anders als es oft interpretiert wird wiesen diese nicht nach, dass es Klarträume wirklich gibt, sondern, dass das Phänomen des Klarträumens ein Ereignis ist, das im Schlaf stattfindet und kein Mirkoerwachen ist. Nach wie vor basiert ihr Beweis auf der Berücksichtigung des Traumberichts und des Vertrauens in diesen, er baut jedoch auch auf äußerlich messbare Faktoren auf:  


Die [[REM]] - Rapid Eye Movements - bezeichnen eine spezifische Schlafphase, in welcher sich die Augen schnell bewegen. Probanden, die aus dieser Phase geweckt werden, berichten am häufigsten von Träumen. Ein früherer Traumforscher, William C. Dement stellte die Beobachtung auf,{{Citation needed}} dass ein Proband, der von Pingpong träumte, ständig den Bewegungen des Balles folgte und dass dieselben Augenbewegungen im EOG sichtbar waren. Dieses Phänomen wurde von Hearne{{Citation needed}} und LaBerge<ref>LaBerge, S.; Nagle, L.; Dement, W.; Zarcone, V.:  Lucid dreaming verified by volitional communication during REM sleep,Perceptual & Motor Skills, 52, pp.727- 732.</ref> genutzt, um mit den Klartraumprobanden bestimmte Augensignale (Links-Rechts-Links-Rechts) zu vereinbaren, die diese ausführen sollten, sobald sie im Traum luzid wurden. Das Muster konnte klar und reproduzierbar im EOG aufgezeichnet werden und übereinstimmte mit dem Bericht der Träumer, dass diese klar geworden sind und die Augenbewegungen durchführten. Gleichzeitig zeigte das EEG und die übrigen Messinstrumente, dass der Proband nicht aufgewacht war, sondern sich weiterhin in der REM-Phase und somit im Schlafzustand befand.  
Die [[REM]] - Rapid Eye Movements - bezeichnen eine spezifische Schlafphase, in welcher sich die Augen schnell bewegen. Probanden, die aus dieser Phase geweckt werden, berichten am häufigsten von Träumen. Ein früherer Traumforscher{{Citation needed}} stellte die Beobachtung auf, dass ein Proband, der von Pingpong träumte, ständig den Bewegungen des Balles folgte und dass dieselben Augenbewegungen im EOG sichtbar waren. Dieses Phänomen wurde von Hearne{{Citation needed}} und LaBerge<ref>LaBerge, S.; Nagle, L.; Dement, W.; Zarcone, V.:  Lucid dreaming verified by volitional communication during REM sleep,Perceptual & Motor Skills, 52, pp.727- 732.</ref> genutzt, um mit den Klartraumprobanden bestimmte Augensignale (Links-Rechts-Links-Rechts) zu vereinbaren, die diese ausführen sollten, sobald sie im Traum luzid wurden. Das Muster konnte klar und reproduzierbar im EOG aufgezeichnet werden und übereinstimmte mit dem Bericht der Träumer, dass diese klar geworden sind und die Augenbewegungen durchführten. Gleichzeitig zeigte das EEG und die übrigen Messinstrumente, dass der Proband nicht aufgewacht war, sondern sich weiterhin in der REM-Phase und somit im Schlafzustand befand.  


Mittlerweile wird dieses Verfahren mit verschieden langen Augensignalen in der Klartraumforschung standardmäßig angewandt, damit der Klarträumer im Schlaflabor signalisieren kann, wenn er luzid wird und zu welchem Zeitpunkt er eine Forschungsaufgabe im Traum beginnt, beendet, erneut startet oder sich aufweckt. Die verwendeten Augensignale sind solcherart, dass sie üblicherweise nicht zufällig entstehen, sondern die [[Traumerkenntnis]] des Träumenden voraussetzen. Es ist aber nicht völlig auszuschließen, dass ein Träumer in seltenen Fällen auch im nichtklaren Zustand solche Signale gibt, etwa weil diese zuvor im Wachen häufig eingeübt wurden. Aus diesem Grund ist der Traumbericht weiterhin ein wichtiges Kriterium für die tatsächlich vorhandene Traumerkenntnis.
Mittlerweile wird dieses Verfahren mit verschieden langen Augensignalen in der Klartraumforschung standardmäßig angewandt, damit der Klarträumer im Schlaflabor signalisieren kann, wenn er luzid wird und zu welchem Zeitpunkt er eine Forschungsaufgabe im Traum beginnt, beendet, erneut startet oder sich aufweckt. Die verwendeten Augensignale sind solcherart, dass sie üblicherweise nicht zufällig entstehen, sondern die [[Traumerkenntnis]] des Träumenden voraussetzen. Es ist aber nicht völlig auszuschließen, dass ein Träumer in seltenen Fällen auch im nichtklaren Zustand solche Signale gibt, etwa weil diese zuvor im Wachen häufig eingeübt wurden. Aus diesem Grund ist der Traumbericht weiterhin ein wichtiges Kriterium für die tatsächlich vorhandene Traumerkenntnis.
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=== Forschung der 2010er Jahre ===
=== Forschung der 2010er Jahre ===


Weitere Forschungen zum motorischen Lernen wurden z.B. von Erlacher, Melanie Schädlich und Tadas Stumbrys vollzogen. Auch die Anwendung von Klarträumen im psychotherapeutischen Rahmen wird weiterhin erforscht.
Weitere Forschungen zum motorischen Lernen wurden z.B. von Erlacher und seinen Doktorschülern Melanie Schädlich und Tadas Stumbrys vollzogen. Auch die Anwendung von Klarträumen im psychotherapeutischen Rahmen wird weiterhin erforscht.


Anfang der 2010er wurden erste Klartraumstudien mit Probanden auch im MRT durchgeführt,<ref>https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982211010311</ref>, in denen bildgebende Verfahren Erkenntnisse über die Aktivierung spezieller Hirnregionen im Klartraum ermöglichen. Erkenntnisse bezogen sich v.a. darauf, dass der präfrontale Cortex im Klartraum aktiviert ist, welcher üblicherweise im Wachzustand mit z.B. Metakognition in Verbindung gebracht wird und in normalen Träumen kaum aktiv ist.<ref>In einer Veröffentlichung vom 23.06.2012 wurden die Ergebnisse genauer beschrieben. Es zeigte sich, dass der rechte dorsolaterale präfrontalen Kortex, die frontopolaren Regionen und der Precuneus während eines Klartraums aktiver sind als während eines Trübtraums: http://www.mpg.de/5916738/meta-bewusstsein_gehirn?filter_order=L</ref>
Anfang der 2010er wurden erste Klartraumstudien mit Probanden auch im MRT durchgeführt,<ref>https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982211010311</ref>, in denen bildgebende Verfahren Erkenntnisse über die Aktivierung spezieller Hirnregionen im Klartraum ermöglichen. Erkenntnisse bezogen sich v.a. darauf, dass der präfrontale Cortex im Klartraum aktiviert ist, welcher üblicherweise im Wachzustand mit z.B. Metakognition in Verbindung gebracht wird und in normalen Träumen kaum aktiv ist.<ref>In einer Veröffentlichung vom 23.06.2012 wurden die Ergebnisse genauer beschrieben. Es zeigte sich, dass der rechte dorsolaterale präfrontalen Kortex, die frontopolaren Regionen und der Precuneus während eines Klartraums aktiver sind als während eines Trübtraums: http://www.mpg.de/5916738/meta-bewusstsein_gehirn?filter_order=L</ref>
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Einer Studie von Ursula Voss et al. 2014<ref>https://www.nature.com/articles/nn.3719</ref> war insofern aufsehenerregend, dass tACS, also kontrollierte Elektroimpulse auf das Gehirn von Probanden, den Studien zufolge angeblich zu einer 77%igen Rate Klarträume induzierten (bei 40hz). Dieses Ergebnis basiert jedoch auf einer veränderten Definition von Klarträumen und besagt bei genauerer Betrachtung nur, dass vor allem Träume mit einer alterierten Wahrnehmungsperspektive erzeugt wurden - die in vergangenen Studien mit Klarträumen korrelierten, aber keineswegs Klarträume sind oder diese zwingend herbeiführen.<ref>Kritik zur Methodik und Interpretation der Studie: http://lucidpygar.blogspot.de/2017/03/welche-wirkung-hat-tacs-auf.html</ref> V.a. in der Öffentlichkeit wurden die Ergebnisse jedoch oft als Garantie für Klarträume aufgefasst, die in neuen [[Gerätschaften#Externe_Stimuli|Produkten]] realisiert werden sollten, bisher aber in der Entwicklungsphase scheiterten.
Einer Studie von Ursula Voss et al. 2014<ref>https://www.nature.com/articles/nn.3719</ref> war insofern aufsehenerregend, dass tACS, also kontrollierte Elektroimpulse auf das Gehirn von Probanden, den Studien zufolge angeblich zu einer 77%igen Rate Klarträume induzierten (bei 40hz). Dieses Ergebnis basiert jedoch auf einer veränderten Definition von Klarträumen und besagt bei genauerer Betrachtung nur, dass vor allem Träume mit einer alterierten Wahrnehmungsperspektive erzeugt wurden - die in vergangenen Studien mit Klarträumen korrelierten, aber keineswegs Klarträume sind oder diese zwingend herbeiführen.<ref>Kritik zur Methodik und Interpretation der Studie: http://lucidpygar.blogspot.de/2017/03/welche-wirkung-hat-tacs-auf.html</ref> V.a. in der Öffentlichkeit wurden die Ergebnisse jedoch oft als Garantie für Klarträume aufgefasst, die in neuen [[Gerätschaften#Externe_Stimuli|Produkten]] realisiert werden sollten, bisher aber in der Entwicklungsphase scheiterten.


Insgesamt stieg die Erforschung von Klarträumen soweit an, dass es immer häufigere Studien und Umfragen zum Thema aus ganz verschiedenen Fachbereichen und Instituten gibt. Klarträume werden mittlerweile nicht mehr nur von Doktoranden, Doktoren und Professoren, sondern auch von Studenten und sogar Schülern in Abschlussarbeiten oder Seminaren oder von Autodidakten untersucht. Durch Autodidakten entstanden auch jenseits der akademischen Welt neue Impulse für die Erforschung von Klarträumen: etwa durch neue Induktionstechniken, neue Hypothesen und eine breite Erforschung der Phänomenologie von Klarträumen und angrenzenden Erlebnissen.
Insgesamt stieg die Erforschung von Klarträumen soweit an, dass es immer häufigere Studien und Umfragen zum Thema aus ganz verschiedenen Fachbereichen und Instituten gibt. Klarträume werden mittlerweile nicht mehr nur von Doktoranden, Doktoren und Professoren, sondern auch von Studenten und sogar Schülern in Abschlussarbeiten oder Seminaren oder von Autodidakten untersucht. Durch diese entstanden auch jenseits der akademischen Welt neue Impulse für die Erforschung von Klarträumen: etwa durch neue Induktionstechniken, neue Hypothesen und eine breite Erforschung der Phänomenologie von Klarträumen und angrenzenden Erlebnissen.


== Forschungseinrichtungen, Gesellschaften, und heutige Forscher ==
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