Präkognitiver Traum

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Ein präkognitiver Traum ist ein Traum, von dem nachdem man ihn geträumt hat Teile auch in Wirklichkeit eintreten. Solche Träume werden auch hellseherische Träume genannt.

In der Geschichte wird häufig von diesen berichtet, so zum Beispiel von Calpurnia, der Frau Caesars, die den Tod ihres Gatten in einem Traum vorhergesehen und daher versucht haben soll, ihren Mann von der Teilnahme an der Senatssitzung abzuhalten. Caesar nahm dennoch an der Sitzung teil und wurde dort erstochen.

Der schweizer Psychater C.G. Jung vertrat die These, dass diese Form des verhängnisvollen präkognitiven Traumes bestimmte Warnsignale der Seele ausdrücken könnte, es also bei den sogenannten hellseherischen Träumen vielmehr um Ahnungen geht, die aus dem Unbewussten in die Träume des Betroffenen gelangen und diesen so schon vor der ihn letztlich ereilenden Katastrophe zu warnen versuchen. Dies kann natürlich auch unabhängig von einer Vision der Katastrophe ganz alltägliche Dinge betreffen, welche als Ahnung in die Träume einfließen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass eine aktive und reflektierende Traumarbeit in solchen Fällen vermeintliche verhängnisvolle Visionen nutzen könnte, um das tatsächliche Eintreten ebendieser zu verhindern.

Probleme

Ein Problem von präkognitiven Träumen ist, dass sie in der Regel erst im Nachhinein als solche erkannt werden und somit nicht als Voraussagen angesehen werden können. Ein weiteres Problem in diesem Bereich ist, dass diese Träume oft nicht direkt das zukünftige Ereignis darstellen, sondern in symbolischer Form, in ähnlicher Form oder auch nur im Kontext ähnlicher Form. Durch widerholtes Weitererzählen werden Berichte von präkognitiven Träumen oft homogener und scheinbar unwichtige Details werden weggelassen. So werden zum Beispiel Details, die bei Traum und wirklichem Ereignis nicht übereingestimmt haben, ausgelassen oder Ähnlichkeiten werden zu Übereinstimmungen. Das ist ein großes Problem, da es für hellseherische Träume nur anekdotische Belege gibt.

Erklärungen

  • Zufall
Die meisten Fälle lassen sich durch Zufall erklären. Je mehr Zeit zwischen dem Traum und dem Ereignis in der Realität liegt, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass im Wachleben etwas eintritt, das einem Teil des Traums ähnelt. Da jeder Mensch träumt, gibt es jede Nacht eine gewisse Zahl von Menschen, die zum Beispiel von einem Flugzeugabsturz träumen. Wird dann am darauffolgenden Tag in den Nachrichten von einem Flugzeugabsturz berichtet, kann jemand, der einen solchen Traum hatte, leicht den Eindruck bekommen, dass das ein großer Zufall war. Dass aber irgend ein Mensch, der von dem tatsächlichen Ereignis hört, zuvor einen solchen Traum hatte, ist nicht sehr unwahrscheinlich. Folgende Umstände können die Wahrscheinlichkeit des Auftretens scheinbar präkognitiver Träume erhöhen:
  • Träume haben meistens Komponenten, die in das Wachlebens des Träumers oder dem Träumer nahe stehenden Personen passen. Wenn man Pläne für Aktivitäten in den folgenen Tagen hat, dann träumt man oft auch davon. Da die meisten Träume eine realistische Grundlage haben ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass ein geträumtes Ereignis auch eintritt.
  • Träume beschäftigen sich mit Themen, die einen Platz im Wachleben des Träumers haben. Dabei handeln Träume oft von möglichen Zukunftsszenarien oder Folgen des Erlebten, von denen ab und zu auch etwas im Wachleben so oder so ähnlich eintritt.
  • Träume beziehen oft andere Personen oder Traumcharaktere ein. Hält man nach präkognitiven Träumen Ausschau erweitert ein solcher Traum den Kreis der möglicherweise im Wachleben gemeinten Personen und erhäht entsprechend die Wahrscheinlichkeit, dass man fündig wird. Menschen, die zusammen in einer Gesellschaft leben, sind ähnlich. Dadurch kann eine Vorhersage üblicherweise auf eine Vielzahl von Menschen zutreffen, von denen nur einer ein entsprechendes Erlebnis haben muss.
  • Ungenauigkeit der Berichte
Stille Post, kognitive Verzerrung, bewusste Verschönerung beim Weitererzählen; Übereinstimmungen erinnert man besser.
  • Vorahnung
z.B. bei Krankheit, Schwangerschaft, Befürchtungen oder am Vortag/in der Vergangenheit unbewusst aufgenommenen Informationen
  • Medizinischer Erklärungen

Siehe Auch