Bearbeiten von „Klartraum“
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[[Paul Tholey]], ein deutschsprachiger Pionier der Klartraumforschung, hat wegweisende Kriterien für Klarheit im Traum definiert. Zum wichtigsten neben der Traumerkenntnis zählt für ihn die Fähigkeit, den Traumverlauf willentlich steuern zu können, sowie ein nicht verwirrter Bewusstseinszustand währenddessen. | [[Paul Tholey]], ein deutschsprachiger Pionier der Klartraumforschung, hat wegweisende Kriterien für Klarheit im Traum definiert. Zum wichtigsten neben der Traumerkenntnis zählt für ihn die Fähigkeit, den Traumverlauf willentlich steuern zu können, sowie ein nicht verwirrter Bewusstseinszustand währenddessen. | ||
Klarträumer erachten außerdem oft folgende Merkmale als Kriterien für einen besonders klaren Klartraum: Im Traum möglichst reflektiert zu sein, um tatsächlich den eigenen Willen und vorgenommene Ziele umzusetzen; eine gute Erinnerung an den Klartraum später; und eine detaillierte Wahrnehmung im Traum selbst; Einige Klarträumer erachten darüber hinaus auch das Verstehen des Traumgeschehens und die Bewusstmachung von Unbewusstem während des Träumens als hohe Form von Klarheit. | |||
Klarträumer erachten außerdem oft folgende Merkmale als Kriterien für einen besonders klaren Klartraum: | |||
Einige Klarträumer erachten darüber hinaus auch das Verstehen des Traumgeschehens und die Bewusstmachung von Unbewusstem | |||
Ein Traum, in welchem sich der Träumende fragt, ob es ein Traum sein könnte, aber zu keinem eindeutig positiven Ergebnis gelangt, wird als präluzid (von "prä" = "vor" und "luzid") bezeichnet. Ebenso bezeichnet präluzid oft auch einen Traum, in welchem zwar der Traumzustand erkannt wird, der Träumer ansonsten aber unreflektiert bleibt und weiterhin so agiert, als würde er nicht träumen. | Ein Traum, in welchem sich der Träumende fragt, ob es ein Traum sein könnte, aber zu keinem eindeutig positiven Ergebnis gelangt, wird als präluzid (von "prä" = "vor" und "luzid") bezeichnet. Ebenso bezeichnet präluzid oft auch einen Traum, in welchem zwar der Traumzustand erkannt wird, der Träumer ansonsten aber unreflektiert bleibt und weiterhin so agiert, als würde er nicht träumen. | ||
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'''Hauptartikel: [[Aktivitäten im Klartraum]]''' | '''Hauptartikel: [[Aktivitäten im Klartraum]]''' | ||
Das Klarträumen wird für eine Reihe verschiedener Ziele eingesetzt. Da der Trauminhalt aus der üblichen Sichtweise durch den eigenen Geist verursacht wird, ist prinzipiell die eigene Vorstellungskraft und Erwartungshaltung die einzige Grenze des im Klartraum Möglichen. Klarträumen findet Anwendung im Sport (motorisches Training), der Psychotherapie (Alptraumbekämpfung), der Psychologie (Erforschung des Bewusstseins) | Das Klarträumen wird für eine Reihe verschiedener Ziele eingesetzt. Da der Trauminhalt aus der üblichen Sichtweise durch den eigenen Geist verursacht wird, ist prinzipiell die eigene Vorstellungskraft und Erwartungshaltung die einzige Grenze des im Klartraum Möglichen. Klarträumen findet Anwendung im Sport (motorisches Training), der Psychotherapie (Alptraumbekämpfung), der Psychologie (Erforschung des Bewusstseins) und vor allem aber im persönlichen Bereich (Wunscherfüllung, Spaß, Experimente, kreative Ideenfindung, Selbsterkenntnis, Spiritualität, Heilungsversuche, usw.). | ||
Ob auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Paranormal Paranormale Phänomene] wie Außerkörperlichkeit oder Shared Dreams möglich sind, konnte wissenschaftlich noch nicht bestätigt werden. | Ob auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Paranormal Paranormale Phänomene] wie Außerkörperlichkeit oder Shared Dreams möglich sind, konnte wissenschaftlich noch nicht bestätigt werden. | ||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
In westlichen Kulturen war die Möglichkeit, sich in einem Traum bewusst zu werden, dass man träumt, die meiste Zeit ein nur wenigen bekanntes Phänomen. Die älteste Aufzeichnung einer Erwähnung des Phänomens stammt von Aristoteles aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. Der älteste bekannte Bericht eines Klartraumes findet sich in einem Brief von St. Augustine aus dem Jahr 415 n.Chr. Krarträumen ist ein wichtiger Bestandteil des Traumyogas, einem der "Sechs Yogas von Naropa". Die Aufzeichnungen dieser Techniken stammen aus dem 11. Jahrhundert. Häufigere Traumberichte und Erwähnungen von luziden Träumen aus der westlichen Welt gibt es ab dem 17. Jahrhundert. Frederik van Eeden prägte den Begriff "lucid dreaming" mit seinem Artikel "A Study of Dreams" (1913), in dem er Traumberichte zusammenfasste und kommentierte. | |||
In westlichen Kulturen war die Möglichkeit, sich in einem Traum bewusst zu werden, dass man träumt die meiste Zeit ein nur wenigen bekanntes Phänomen. Die älteste Aufzeichnung einer Erwähnung des Phänomens stammt von Aristoteles aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. Der älteste bekannte Bericht eines Klartraumes findet sich in einem Brief von St. Augustine aus dem Jahr 415 n.Chr. | |||
In den 1970er-Jahren stieg das Interesse an Klarträumen bei Anhängern der New-Age-Bewegung. In den 1980er-Jahren fanden auch immer mehr Wissenschaftler Interesse an der Untersuchung von Klarträumen, nachdem [[Keith Hearne]] und [[Stephen LaBerge]] unabhängig voneinander Ende der 1970er-Jahre nachwiesen, dass es sich bei Klarträumen tatsächlich um Erlebnisse handelt, die während des Schlafs stattfinden. In Europa und Amerika bildeten sich Traumgruppen, die sich über ihre Erlebnisse austauschten und gegenseitig motivierten. Gesammeltes Wissen über Klarträume wurde in dieser Zeit hauptsächlich über Zeitschriften und Bücher verbreitet. | In den 1970er-Jahren stieg das Interesse an Klarträumen bei Anhängern der New-Age-Bewegung. In den 1980er-Jahren fanden auch immer mehr Wissenschaftler Interesse an der Untersuchung von Klarträumen, nachdem [[Keith Hearne]] und [[Stephen LaBerge]] unabhängig voneinander Ende der 1970er-Jahre nachwiesen, dass es sich bei Klarträumen tatsächlich um Erlebnisse handelt, die während des Schlafs stattfinden. In Europa und Amerika bildeten sich Traumgruppen, die sich über ihre Erlebnisse austauschten und gegenseitig motivierten. Gesammeltes Wissen über Klarträume wurde in dieser Zeit hauptsächlich über Zeitschriften und Bücher verbreitet. | ||
Im letzten Jahrzehnt stieg das breite Interesse am Erlernen des Klarträumens, unter anderem durch Erwähnungen in Fernsehberichten und durch die Behandlung des Themas im erfolgreichen Kinofilms "[[Medien#Filme|Inception]]". In Internet-Communities von unterschiedlichster Form werden Erfahrungen ausgetauscht und das Klarträumen betreffende Themen diskutiert. | |||
Im letzten Jahrzehnt stieg das breite Interesse am Erlernen des Klarträumens, unter anderem durch Erwähnungen in Fernsehberichten und durch die Behandlung des Themas | |||
== Techniken == | == Techniken == | ||
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== Forschung und Physiologie == | == Forschung und Physiologie == | ||
{{Lücken|Lücken=Kurzvorstellung der Schlafphysiologie und des wiss. "beweises" des Klarträumens (beachten: hier nicht zu ausführlich werden, sondern auf Hauptartikel verweisen.}} | |||
*Nachweis, LRLR | |||
*Ähnlichkeit von physiologischen Abläufen, Muskezuckungen | |||
*Kommunikation, andere Augenbewegungen, Wahrnehmung aus der Wachwelt | |||
*Hirnwellen, pröfrontaler Kortex | |||
*Lernen, Sport | |||
* Ähnlichkeit von physiologischen Abläufen | |||
* Kommunikation | |||
* Lernen | |||
'''Hauptartikel: [[Wissenschaftliche Forschung]]''' | |||
== Kritik und Bedenken == | == Kritik und Bedenken == | ||
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Häufige Bedenken im Zusammenhang mit Klarträumen sind: | Häufige Bedenken im Zusammenhang mit Klarträumen sind: | ||
* | * Flucht vor der Realität: Wer etwa nur zum Zweck des Machtgefühls klarträumt, mag auch Realitätsflucht damit betreiben können. Dies setzt jedoch einen geringen Klarheitsgrad voraus, bei dem keine tieferen Einsichten in die geistige Erschaffung und die unbewussten Motive des Trauminhalts vorherrscht. Tiefere Klarheit führt allerdings auch zur besseren Einsicht in die eigene Psyche und zur Steigerung der Klarheit im Wachleben. Während man also versuchen ''kann'', im Klartraum vor der Realität und vor eigenen Problemen zu fliehen, stellt sich dies allerdings außerdem als schwieriger dar, als wenn man dies in der Wachwelt versucht - denn im Traum funktionieren die Zensurmechanismen weniger: Verdrängtes kann sich überall manifestieren und einen verfolgen. | ||
* ''' | * Psychische Störungen: Diese könnten zwar ''eventuell'' geweckt werden, sofern ein Mensch sowieso schon eine labile Psyche besitzt, doch diese Gefahr besteht im Grunde auch bei normalen Träumen und jeglichen Aktivitäten im Wachen. Diese Bedenken basieren auf keiner nachgewiesenen Grundlage. Vielmehr sorgt das Klarträumen meist für eine subjektiv bessere Lebensqualität und bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit zur psychischen Gesundung und Therapie. | ||
* | * Schädliche Unnatürlichkeit: Träume haben zwar vermutlich eine wichtige Verarbeitungsfunktion, doch Klarträume müssen diese nicht behindern. Im Gegenteil kann die Klarheit gerade erst zum tieferen Verständnis von Erlebtem und Abgespaltenem führen, während trübe Träume diese Leistung nicht erbringen, und sich somit oft Traumthemen ohne großen Fortschritt wiederholen, wenn sie ungeklärt oder sogar ohne Erinnerung bleiben. Tholey verglich deshalb das Trübträumen sogar mit psychischen Störungen wie Demenz (und man könnte auch sagen: wie Schizophrenie) und wies dem Klarträumen den Platz als eigentlich natürliche Form des Träumens zu. | ||
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* [[Traumkultur]] | * [[Traumkultur]] | ||
* [[Medien]] | * [[Medien]] | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [[wikipedia:de:Klartaum|Deutscher Wikipedia-Artikel]] | * [[wikipedia:de:Klartaum|Deutscher Wikipedia-Artikel]] | ||
* [[wikipedia:en:Lucid dream|Englischer Wikipedia-Artikel]] | * [[wikipedia:en:Lucid dream|Englischer Wikipedia-Artikel]] | ||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
[[Kategorie:Traum]] [[Kategorie:Bewusstseinszustände]] |