Verbreitete Irrtümer

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Über das Klarträumen existieren zahlreiche Mythen, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. Manche dieser Mythen haben sich in Form einer selbsterfüllenden Prophezeiung weiter vermehrt, andere beruhen auf kulturellen Eigenheiten oder Vorurteilen.

  • Klarträume gäbe es nicht bzw. seien eher sowas wie Tagträume
Falsch: Der eindeutige Nachweis dafür, dass es möglich ist, während des REM-Schlafes bewusst zu sein, dass man träumt, gelang Stephen LaBerge im Jahre 1981. [1]
Falsch: Die Technik der Blickfixation (also den Blick auf eine Stelle fixieren und die Augen nicht mehr bewegen) wurde von Paul Tholey als Methode zum schnellen Aufwachen gelehrt und auch größtenteils mit Erfolg dafür verwendet. Jedoch führt eine Blickfixation nicht zwingend zum Aufwachen, genügend stabile Träume können auch starrend fortgesetzt werden.
  • Man könne seinen eigenen Namen im Traum nicht aussprechen
Falsch: Dieser Mythos wurde von Stephen LaBerge widerlegt. Es gelang ihm problemlos, seinen Namen im Traum auszusprechen und dabei den Traum stabil fortzuführen.
  • Wenn man sich im Traum kneift, spüre man keinen Schmerz
Falsch: Im Traum spielt die bewusste oder unbewusste Erwartunghaltung eine große Rolle. Es ist möglich, jeden Sinneseindruck komplett wirklichkeitsgetreu zu spüren.
  • Die Senoi seien ein Volk von ausschließlich Klarträumern
Falsch: Dieser Mythos geht auf das Buch "Pygmies and Dream Giants" von Kilton Steward zurück. Ob die Senoi die von Steward beschriebenen Techniken früher praktiziert haben, ist umstritten.[2]
  • Klarträume seien Esoterik und / oder Okkultismus und somit unwissenschaftlich oder sogar gefährlich
Falsch: Esoterik gilt mittlerweile in vielen Kreisen als Schimpfwort. Was genau damit gemeint ist bleibt jedem wohl selbst überlassen. Als nachgewiesenen Phänomen findet das Klarträumen in unterschiedlichsten Gruppen Anhänger, die oftmals kaum weitere Gemeinsamkeiten haben. Künstler können Klarträume als Quelle der Inspiration nutzen, wie z.B. Christopher Nolan für den Film Inception, Psychologen und deren Klienten nutzen sie als Form der Psychohygiene, spirituell Suchende als Quelle der Einsicht und nicht zu letzt bereiten sie einer großen Gruppe Menschen einfach Kurzweil.
Auch wenn einige Klartrauminduktionstechniken etwas esoterisch-magisch anmuten, liefern sie doch bei den Anwendern reproduzierbare Resultate. Viele Träumer sind sich beispielsweise der wissenschaftlichen Fragwürdigkeit nichtstofflicher Energien oder von Geistführern bewusst, sehen aber derartige Techniken als gute Möglichkeit, mit dem eigenen Unbewussten zu kommunizieren.
Die von radikalen Christen gelegentlich verbreiteten Horrorwarnungen über die Möglichkeit, durch klare Träume vom Teufel oder von Dämonen besessen zu werden, wurde, außer in deren Informationsmaterial, bislang noch nirgends dokumentiert.
  • Es bestehe die Möglichkeit, aus einem Klartraum nicht mehr aufzuwachen.
Falsch: Diese These wird gelegentlich verbreitet und ist in ihrer Naivität schon fast niedlich. Bei den meisten Träumern sind Klarträume an die zeitlich begrenzte REM-Phase gebunden, also endet der Traum zwangsweise nach allerspätestens einer Stunde Zeit im Wachleben.
  • Die Zeit im Traum laufe schneller oder langsamer ab als im Wachleben
Falsch: Im Film Inception beispielsweise wird in jeder Traumebene tiefer die Zeitwahrnehmung potenziert verändert. Dies ist aber reine Fiktion und tritt in echt nicht auf. Es gibt zwar die Möglichkeit von veränderter Zeitwahrnehmung, dies ist aber kein festgelegtes Gesetz.


Einzelnachweise