Schlaf

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Ein mögliches Hypnogramm, das den Verlauf der Schlafphasen darstellt: Wach, REM, und die Schlafphasen 1-4 (3 & 4 werden mittlerweile zusammengefasst und stellen beide die Tiefschlafphase dar.)

Man kann den Schlaf in verschiedene Schlafphasen einteilen, die bestimmte körperliche und zerebrale Eigenheiten aufweisen und zum Teil auch unterschiedlich erlebt werden. Die Forschung unterscheidet im Moment zwischen REM-Phasen und Non-REM-Phasen (NREM-Phasen). Die NREM-Phasen werden weiter in drei Schlafphasen aufgeteilt:

  • Schlafphase 1: die Einschlafphase
  • Schlafphase 2: leichter Schlaf
  • Schlafphase 3: Tiefschlaf.

Nicht die gesamte Nacht träumt man, doch die Klarheit im Schlaf ist auch außerhalb von Träumen möglich. Die meisten Träume und Klarträume finden in den REM-Phasen statt, die auch zugleich die Schlafphase ist, an deren Erlebnisse man sich nach dem Aufwachen am leichtesten erinnert. Allerdings gibt es auch Träume in NREM-Schlafphasen.

Die Schlafphasen wechseln sich mehrmals in der Nacht ab, was mehrere Schlafzyklen ergibt, die jeweils etwa 90 Minuten umfassen. Zwischen diesen wacht man oft halb auf, erinnert sich meist aber nicht daran und schläft direkt weiter. Bis zum Erwachen nimmt die Dauer der Tiefschlafphasen ab, während die REM-Schlafphasen zunehmen. Das Aufwachen nach einem Schlafzyklus kann geübt werden und ist insbesondere nützlich für mehr Traumerinnerung und Hilfstechniken wie WSIB oder WBTB.

Schlafentzug kann zum "REM-Rebound" führen, als Antwort auf einen vorigen Tiefschlaf-Rebound. Im Rebound wird die jeweilige Schlafphase zur Kompensation insgesamt vermehrt auftreten - was manchmal in Form von REM-Rebounds als Hilfstechnik zum Klarträumen verwendet wird.

Schlafphasen

Darstellung der Augenbewegungen (EOG, obere zwei Linien) und Gehirnwellen (EEG, Muster im Roten Kasten) im REM-Schlaf. Das REM-Phänomen ist im EOG rot unterstrichen.

REM-Schlaf

REM steht für Rapid Eye Movement, weil sich in diesen Phasen die Augen des Schlafenden schnell hin und her bewegen. Es wurde lange Zeit angenommen, dass Träume nur in den REM-Schlafphasen stattfinden, doch es gibt bereits Forschungsuntersuchungen, die sogar auf Klarträume im Non-REM-Schlaf hinweisen.[1] Im Allgemeinen sind die Erlebnisse im REM-Schlaf jedoch meist plastischer; geweckte Träumer berichten meist von mehr Trauminhalt und mehr Details als nach NREM-Schlaf.

Im REM-Schlaf ist zudem der Körper bis auf die Augen und die Atmung paralysiert (Schlafparalyse), d. h. die Signale aus dem Gehirn gelangen nicht an den Körper, (geträumte) Bewegungen werden nicht vom Schlafenden in Wirklichkeit ausgeführt. Die Gehirnaktivität zeigt hier Frequenzen von Theta und Beta, wobei Beta normalerweise auch im Wachen auftreten, und weshalb der REMschlaf auch "paradoxer Schlaf" genannt wird.

Der REM-Schlaf ist in vielerlei Hinsicht hilfreich für das Klarträumen, da z.B. eine Kommunikation des Schlafenden mit der Aussenwelt stattfinden kann: es können sowohl bspw. Lichtreize über die geschlossenen Augen in den Traum hinein wirken, als auch die Augen- oder Blickfeldbewegungen des Träumers anhand der Augenbewegungen des Schlafenden festgestellt werden.

Weiteres Potenzial zur Traumerkennung liegt in der Erektion, die normalerweise in REM-Phasen entsteht (unabhängig vom Trauminhalt, d.h. auch in nicht sexuellen Träumen) und somit als Traumzeichen erkannt werden kann. Dies ist am Penis möglicherweise einfacher zu spüren als an der Vagina, aber auch dort prinzipiell möglich.

Non-REM-Schlaf

Im Gegensatz zum REM-Schlaf bewegen sich in Non-REM-Schlafphasen die Augen nicht schnell hin und her. Zudem herrscht hier auch keine (vollständige) Schlafparalyse, weshalb es z.b. im Tiefschlaf sogar zum Schlafwandeln oder Reden im Schlaf kommen kann. Klarträumer konzentrieren sich normalerweise vorwiegend auf den REM-Schlaf, was damit zusammenhängen könnte, dass dort die Erinnerung am leichtesten fällt, dass die Träume dort am lebhaftesten sind, oder überhaupt da sind, und dass die Bestätigung des Klarträumens im Labor bisher nur mit Hilfe der Augenbewegungen durchgeführt werden kann.

Wer tiefere und umfassendere Klarheit anstrebt, interessiert sich allerdings auch besonders für diese Schlafphasen und für die Klarheit jenseits von Träumen. Zudem kann die Tatsache, dass die Träume hier weniger lebhaft oder garnicht vorhanden sind, auch einen Vorteil bei der Stabilität des Klarheit bedeuten. Möglicherweise wäre auch luzides Schlafwandeln oder luzides Reden im Schlaf möglich, was allerdings noch nicht wirklich erforscht ist.

EOG und EEG in der NREM-Schlafphase 1

Schlafphase 1: Einschlafphase

Die Hirnaktivität erreicht hier Thetawellen, Augen bewegen sich zuweilen langsam. Diese Schlafphase tritt wohl v.a. beim Einschlafen, beim Aufwachen und beim Übergang von Schlafphase 2 und REM-Schlaf auf. Hypnagoge Erlebnisse sind möglicherweise die Vorstufe dazu, während man noch wach, aber schon entspannt ist (Gehirnwellen im Alphazustand). Werden Leute aus der nREM Phase 1 geweckt, glauben sie oft, noch wach gewesen zu sein. Es können auch Einschlafzuckungen in dieser Phase auftreten, sowie Fallgefühle oder plötzliche Geräusche oder Lichterscheinungen.

EOG und EEG im leichten Schlaf (NREM-2) mit Schlafspindeln und K-Komplexen (rot)

Schlafphase 2: Leichter Schlaf

Die Augen bewegen sich kaum, Hirnwellen sind auf Theta und enthalten Besonderheiten wie "K-Komplexe" und "Schlafspindeln". Was diese bedeuten, ist noch nicht geklärt, doch es wird vermutet, dass sie mit Lernprozessen des Gehirns zusammenhängen. Träume finden im leichten Schlaf selten statt, und man kann leicht wieder aufgeweckt werden.

EOG und EEG im Tiefschlaf (NREM-3)

Schlafphase 3: Tiefschlaf

Auch genannt: Slow-wave Sleep (SWS). Die Gehirnwellen erreichen Deltazustände. Es ist schwieriger, aus dem Tiefschlaf geweckt zu werden, und wenn man es wird, ist man meist verwirrter als aus anderen Schlafphasen. Früher wurde diese Schlafphase in 3 und 4 aufgeteilt, wobei 3 einen Übergang in den Tiefschlaf bedeutete. Im Tiefschlaf treten am häufigsten von allen nREM-Phasen Träume auf, allerdings weniger häufig als im REM- Schlaf. Tiefschlafträume sind außerdem meist weniger wahrnehmungsintensiv, mehr verworren und schwerer zu erinnern. Das Selbst scheint in diesen Träumen generell freundlicher zu sein als in REM-Träumen.[2] Im Tiefschlaf treten auch am häufigsten Parasomnien auf, wie etwa Schlafwandeln, Reden im Schlaf, Pavor nocturnus (Nachtschreck), und andere - woran sich betroffene in der Regel nicht erinnern.

Einzelnachweise