Klartraum: Unterschied zwischen den Versionen

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* Psychische Störungen: Diese könnten zwar ''eventuell'' geweckt werden, sofern ein Mensch sowieso schon eine labile Psyche besitzt, doch diese Gefahr besteht im Grunde auch bei normalen Träumen und jeglichen Aktivitäten im Wachen. Vielmehr sorgt das Klarträumen meist für eine (zumindest subjektiv so empfundene) bessere Lebensqualität und bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit zur psychischen Gesundung und Therapie.  
* Psychische Störungen: Diese könnten zwar ''eventuell'' geweckt werden, sofern ein Mensch sowieso schon eine labile Psyche besitzt, doch diese Gefahr besteht im Grunde auch bei normalen Träumen und jeglichen Aktivitäten im Wachen. Vielmehr sorgt das Klarträumen meist für eine (zumindest subjektiv so empfundene) bessere Lebensqualität und bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit zur psychischen Gesundung und Therapie.  


* Schädliche Unnatürlichkeit: In anderen, nicht-westlichen Kulturen, wie der Senoi, war die Traumarbeit und das Klarträumen eine normale, selbstverständliche und sozialisierte Sache (siehe Tholey). Darüber hinaus haben Träume zwar vermutlich eine wichtige Verarbeitungsfunktion, doch Klarträume müssen diese nicht behindern. Im Gegenteil kann die Klarheit gerade erst zum tieferen Verständnis von Erlebtem und Abgespaltenem führen, während trübe Träume diese Leistung nicht erbringen, und sich somit oft Traumthemen ohne großen Fortschritt wiederholen, wenn sie ungeklärt oder sogar ohne Erinnerung bleiben. Tholey verglich deshalb das Trübträumen sogar mit psychischen Störungen wie Demenz (und man könnte auch sagen: wie dissoziativer Störung) und wies dem Klarträumen den Platz als eigentlich natürliche Form des Träumens zu.  
* Schädliche Unnatürlichkeit: In anderen, nicht-westlichen Kulturen, wie der Senoi, ist die Traumarbeit und das Klarträumen ein normaler, selbstverständlicher und sozialisierter Vorgang (siehe Tholey). Darüber hinaus haben Träume zwar vermutlich eine wichtige Verarbeitungsfunktion, doch Klarträume müssen diese nicht behindern. Im Gegenteil kann die Klarheit gerade erst zum tieferen Verständnis von Erlebtem und Abgespaltenem führen, während trübe Träume diese Leistung nicht erbringen, und sich somit oft Traumthemen ohne großen Fortschritt wiederholen, wenn sie ungeklärt oder sogar ohne Erinnerung bleiben. Tholey verglich deshalb das Trübträumen sogar mit psychischen Störungen wie Demenz (und man könnte auch sagen: wie dissoziative Störungungen) und wies dem Klarträumen den Platz als eigentlich natürliche Form des Träumens zu.


=== Bewusstsein von Traumpersonen und Traummoral ===
=== Bewusstsein von Traumpersonen und Traummoral ===

Version vom 6. Februar 2011, 21:52 Uhr

Dieser Artikel weist folgende Lücken auf: Kurzvorstellung der Schlafphysiologie und des wiss. "beweises" des Klarträumens, Kurzvorstellung der Techniken, möglicherweise noch etwas kurzes zu sozialen Aspekten der Oneironauten (Traumkultur, Forum)? sonst noch was? (beachten: hier nicht zu ausführlich werden, sondern auf Hauptartikel verweisen.

Wenn du dich mit dem Thema auskennst, würden wir es schön finden, wenn du den Artikel erweiterst.

Ein Klartraum (oft synonym zu "luzider Traum") ist ein Traum, in dem sich der Träumer darüber im Klaren ist, dass er träumt, und dementsprechend das Traumgeschehen willentlich beeinflussen oder sogar aktiv deuten kann. Die Kriterien für Klarheit und verschiedene Abstufungen von Klarheitsgraden variieren dabei.

Klarheitskriterien und -grade

Es herrscht kein allgemeiner Konsens darüber, welche der folgenden Kriterien unabdinglich erfüllt sein müssen, um von einem Klartraum zu sprechen, oder welche der Kriterien überhaupt etwas mit Klarheit zu tun haben.

Allgemeine Klarheitskriterien sind jedoch meist (nach Tholey):

  1. Klarheit über den Bewusstseinszustand (man weiss, dass man träumt)
  2. Klarheit über die Entscheidungsfreiheit (man kann seinen Willen im Traum ausleben)
  3. Keine Verwirrung des Bewusstseins

Optionale, zusätzliche Kriterien stehen oft eher für ein "Mehr", zusätzlich zur grundlegenden Klarheit (auch nach Tholey):

  1. Klarheit der Sinneswahrnehmungen (ein Erleben wie im Wachzustand oder sogar "realistischer")
  2. Klarheit über das Wachleben (man weiss, wer man im Wachleben ist und was man sich für den Traum vorgenommen hat)
  3. Klare Erinnerung (die Erinnerung an den Klartraum ist wie eine Erinnerung aus dem Wachleben)
  4. Klarheit über die Bedeutungen des Traums (schon während dem Träumen)

Einstufungen

Die Klarheit im Traum wird meist in mehrere Stufen eingeteilt:

  • präluzide
Hierbei weiß der Träumer entweder zumindest in einem Teil des Traums, dass er träumt, er handelt aber nicht vollkommen bewusst; oder aber er stellt sich für einen kurzen Moment die Frage, ob er nicht träumt, kommt aber zu keinem eindeutigen oder zu einem falschen Ergebnis. Der weitere Traumverlauf bleibt also trüb.
  • luzide /klar
Der Träumer handelt bewusst.

Es gibt noch weitere Bezeichnungen für verschiedene Klarheitsgrade, die aber nicht einheitlich gebraucht oder weit verbreitet sind, auch wenn genauere angaben zum Klarheitsgrad im Grunde oft informativer sind als bloß die bezeichnung "luzide".

Probleme der Kriterien

Über die unterschiedlichen Kriterien kann auch deswegen gestritten werden, da sie nicht immer eindeutig sind.

  • So ist die allgemeine Sinneswahrnehmung und die Erinnerung im Wachleben nicht bei jedem Menschen von gleicher Qualität, aber auch bei einem einzelnen Individuum nicht in jeder Situation gleich "klar".
  • Ebenso hängen die Klarheitskriterien von einem gewissen Weltbild ab, welches aber nicht von jedem Menschen geteilt wird. So ist die Ansicht darüber, ob Träume etwas bedeuten beispielsweise unterschiedlich, ebenso auch die Ansicht über den Unterschied zwischen Wachleben und Traum, oder darüber was ein Traum überhaupt ist.
  • Die Einteilungen in "luzid", "präluzid" etc. sind nicht immer eindeutig. Viele verwenden diese Begriffe sehr unterschiedlich, vieles kann "Klarheit" bedeuten - weshalb sie für eine exakte Beschreibung alleinstehend meist unzulänglich sind.

Weiterführender Artikel: Klarheit

Möglichkeiten und Grenzen von Klarträumen

Als geübter Klarträumer hat man volle Kontrolle über seinen Traum und unmittelbare (nicht nur intellektuelle) Einsicht in die geistige Verursachung aller Traumphänomene. Die einzige Grenze scheint die der eigenen Phantasie und eben der Grad der Klarheit zu sein.
Weitere Grenzen sind vermutlich die (jedoch in ihrem Ausmaß umstrittenen) Fähigkeiten des Gehirns und die Bedingungen der Wirklichkeit (über die es aber ja auch unterschiedliche Weltbilder gibt). Es wird also oft davon ausgegangen, dass bestimmte paranormale Phänomene wie Außerkörperlichkeit oder Shared dreaming unmöglich seien. Des weiteren ist die Ansicht verbreitet, dass gewisse Schutz- und Zensurmechanismen im Traum dafür sorgen, dass viele Bereiche des Unbewussten nicht oder nur sehr schwierig zugänglich seien. Um sich nicht in seinen Möglichkeiten vorzeitig zu beschränken, ist es jedoch sinnvoll, prinzipiell alles für möglich zu halten, da das eigene Weltbild und die Erwartungshaltung sehr stark zu konstruierten, also zu unnötigen Begrenzungen führen kann.

Sinn und Nutzen

Man kann ein Klartraum für viele Dinge nutzen. beliebt sind Dinge wie: Fliegen, sexuelle Interaktion, mit Traumpersonen reden, Geschichten und Abenteuer erleben, Veränderungen der Traumwirklichkeit oder des Traumselbst, Grenzerfahrungen wie den Tod oder schwierige Aufgaben durchleben, Probleme bearbeiten, usw. Es eignet sich demnach für ganz verschiedene bereiche: Spaß und Erholung, Inspiration und Kreativität, Training von sportlich-koordinativen und mentalen Fertigkeiten, Simulation von sozialen oder normalerweise gefährlichen Situationen, Selbsterkenntnis, Konfrontation mit Unbewusstem, bis zu tieferen Einsichten in die Wirklichkeit.

Viele dieser Dinge würde man in der Wachwelt nicht tun, weil sie schaden, weil wir Angst vor gesellschaftlichen Folgen haben oder weil es uns nicht möglich ist oder erscheint. Im Klartraum können wir sie allerdings ohne Risiko durchführen. Für andere Dinge wie Selbsterkenntnis oder Training sind Klarträume zumindest ein äußerst potenzielles Mittel zusätzlich zu anderen Aktivitäten im Wachleben.

Vorschläge für einige Aktivitäten im Klartraum liefert der Artikel Experimente.

Gefahren oder Unnatürlichkeit?

Auf häufige bedenken im Zusammenhang mit Klarträumen soll hier eingegangen werden.

  • Flucht vor der Realität: Wer etwa nur zum Zweck des Machtgefühls klarträumt, mag auch Realitätsflucht damit betreiben können. Dies setzt jedoch einen geringen Klarheitsgrad voraus, bei dem keine tieferen Einsichten in die geistige Erschaffung und die unbewussten Motive des Trauminhalts vorherrscht. Tiefere Klarheit führt allerdings auch zur besseren Einsicht in die eigene Psyche und zur Steigerung der Klarheit im Wachleben. Während man also versuchen kann, im Klartraum vor der Realität und vor eigenen Problemen zu fliehen, stellt sich dies allerdings außerdem als schwieriger dar, als wenn man dies in der Wachwelt versucht - denn im Traum funktionieren die Zensurmechanismen weniger: Verdrängtes kann sich überall manifestieren und einen verfolgen.
  • Psychische Störungen: Diese könnten zwar eventuell geweckt werden, sofern ein Mensch sowieso schon eine labile Psyche besitzt, doch diese Gefahr besteht im Grunde auch bei normalen Träumen und jeglichen Aktivitäten im Wachen. Vielmehr sorgt das Klarträumen meist für eine (zumindest subjektiv so empfundene) bessere Lebensqualität und bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit zur psychischen Gesundung und Therapie.
  • Schädliche Unnatürlichkeit: In anderen, nicht-westlichen Kulturen, wie der Senoi, ist die Traumarbeit und das Klarträumen ein normaler, selbstverständlicher und sozialisierter Vorgang (siehe Tholey). Darüber hinaus haben Träume zwar vermutlich eine wichtige Verarbeitungsfunktion, doch Klarträume müssen diese nicht behindern. Im Gegenteil kann die Klarheit gerade erst zum tieferen Verständnis von Erlebtem und Abgespaltenem führen, während trübe Träume diese Leistung nicht erbringen, und sich somit oft Traumthemen ohne großen Fortschritt wiederholen, wenn sie ungeklärt oder sogar ohne Erinnerung bleiben. Tholey verglich deshalb das Trübträumen sogar mit psychischen Störungen wie Demenz (und man könnte auch sagen: wie dissoziative Störungungen) und wies dem Klarträumen den Platz als eigentlich natürliche Form des Träumens zu.

Bewusstsein von Traumpersonen und Traummoral

Experimente im Klartraum zeigen, dass Traumpersonen eine eigene Perspektive haben können, und sich demnach (manchmal) so verhalten, als hätten sie ein eigenes bewusstsein (siehe Tholey). Man könnte dies etwa mit einem Modell eines gespaltenen bzw. fragmentierten bewusstseins des Träumers erklären, wovon das Erlebte bewusstsein dann nur einen Teil darstellt. Sicher ist, dass es unbewusste Inhalte in Träumen gibt, die zum eigenen Geist gehören. Demnach stellt sich die Frage nach dem angemessenen Umgang mit Traumpersonen oder dem Traumselbst, die allerdings verschieden beantwortet wird.

Es gibt etwa die Idee, seinem Unbewussten nicht schaden zu wollen und Traumpersonen daher so zu behandeln wie Leute im Wachen. Fraglich bleibt dabei indes, wodurch das Unbewusste geschädigt werden würde - da die Traumpersonen keinen materiellen, sondern nur einen geträumten Körper haben, wäre die Schädigung wahrscheinlich höchstens psychischer Natur. Eine andere Sichtweise besteht darin, dass Traumpersonen nur Illusionen sind, und man ihnen daher garnicht schaden kann. beide Positionen vermittelnd könnte man sagen, dass der potenzielle Schaden immer nur darin besteht, unbewusste Anteile nicht aufzuarbeiten und zu integrieren. Demnach wären unmoralische Aktionen nicht aus moralischen Gründen falsch, sondern können einen "bloß" daran hindern, sich selbst besser zu verstehen. Sie könnten dann allerdings unter Umständen auch zum Verständnis beitragen.


Siehe Auch