Klarheit: Unterschied zwischen den Versionen

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* Die graduellen Einteilungen in "luzid" / "klar", "präluzid" etc. sind nicht immer eindeutig. Viele verwenden diese Begriffe sehr unterschiedlich, weshalb sie für eine exakte Beschreibung alleinstehend meist unzulänglich sind.
* Die graduellen Einteilungen in "luzid" / "klar", "präluzid" etc. sind nicht immer eindeutig. Viele verwenden diese Begriffe sehr unterschiedlich, weshalb sie für eine exakte Beschreibung alleinstehend meist unzulänglich sind.


== [[Klarheit im traumlosen Schlaf]] ==  
== [[Traumlose Klarheit|Klarheit im traumlosen Schlaf]] ==  


bereits im traumlosen Schlaf verändern sich Tholeys Kriterien für Klarheit im Detail:
bereits im traumlosen Schlaf verändern sich Tholeys Kriterien für Klarheit im Detail:
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# Klarheit über das Wachleben wäre auch hier möglich.
# Klarheit über das Wachleben wäre auch hier möglich.
# Klare Erinnerung auch, wobei es vermutlich wenig Ereignisse zum Erinnern gäbe.
# Klare Erinnerung auch, wobei es vermutlich wenig Ereignisse zum Erinnern gäbe.
# Klarheit über die bedeutung wäre ähnlich der Sinneswahrnehmungen höchstens in sehr veränderter Weise möglich: Als Klarheit über z.b. Emotionen oder den Geist überhaupt.  
# Klarheit über die bedeutung wäre ähnlich der Sinneswahrnehmungen höchstens in sehr veränderter Weise möglich: Als Klarheit über z.b. Emotionen oder den Geist überhaupt.


== Klarheit im Wachleben ==
== Klarheit im Wachleben ==

Version vom 14. Februar 2011, 22:16 Uhr

Als Klarheit wird ein Bewusstseinszustand im Traum, im traumlosen Schlaf, oder im Wachen bezeichnet, wobei es allerdings verschiedene Kriterien dafür gibt, was Klarheit ausmacht.

Tholeys Kriterien für Klarträume

Als Kriterien für Klarträume ist weit verbreitet Tholeys Auflistung, wobei meist nur die ersten drei Kriterien als zwingend, und die restlichen (4-7) als Kriterien für höhere Stufen von Klarheit erachtet werden:

  1. Klarheit über den Bewusstseinszustand (man weiss, dass man träumt)
  2. Klarheit über die Entscheidungsfreiheit (man kann seinen Willen im Traum ausleben)
  3. Keine Verwirrung des Bewusstseins
  4. Klarheit der Sinneswahrnehmungen (wie im Wachleben)
  5. Klarheit über das Wachleben (man weiss, wer man im Wachleben ist und was man sich für den Traum vorgenommen hat)
  6. Klare Erinnerung (die Erinnerung an den Klartraum ist wie eine Erinnerung aus dem Wachleben)
  7. Klarheit über die Bedeutung des Traums (schon während dem Träumen)

Probleme der Kriterien

Über die unterschiedlichen Kriterien kann gestritten werden, da sie nicht immer eindeutig sind.

  • So ist die allgemeine Sinneswahrnehmung und Erinnerung im Wachleben nicht bei jedem Menschen von gleicher Qualität, aber auch bei einem einzelnen Individuum nicht in jeder Situation die selbe.
  • Ebenso hängen die Klarheitskriterien von einem gewissen Weltbild ab, welches aber nicht von jedem Menschen geteilt wird. So ist die Ansicht darüber, ob Träume etwas bedeuten oder wie sie gedeutet werden müssen beispielsweise unterschiedlich, ebenso auch die Ansicht über den Unterschied zwischen Wachleben und Traum, oder darüber was ein Traum überhaupt ist.
  • Allgemein kann man in Frage stellen, ob die Klarheit im Traum vorwiegend an den normalen bewusstseinszuständen des Wachzustands gemessen werden sollte. Immerhin sind auch dort Menschen unterschiedlich bewusst, verfolgen oft unbewusst gesteuerte Aktivitäten oder Gedanken, und könnten prinzipiell auch noch bewusster in ihrem Leben werden. Wo dies wohl für die basiskriterien nach Tholey bei gesunden, nüchternen Menschen kein Problem darstellt, wird es doch problematisch wenn es um höhere Stufen der Klarheit geht. Z.b. wenn das "Wissen um den bewusstseinszustand" nicht mehr nur eine intellektuelle Ansicht bedeutet, sondern auch ein unmittelbares "Spüren", eine geistige Einsicht.
  • Die graduellen Einteilungen in "luzid" / "klar", "präluzid" etc. sind nicht immer eindeutig. Viele verwenden diese Begriffe sehr unterschiedlich, weshalb sie für eine exakte Beschreibung alleinstehend meist unzulänglich sind.

Klarheit im traumlosen Schlaf

bereits im traumlosen Schlaf verändern sich Tholeys Kriterien für Klarheit im Detail:

  1. Klarheit über den bewusstseinszustand ist nun nicht mehr die Erkenntnis, dass man träumt, sondern dass man schläft.
  2. Klarheit über die Entscheidungsfreiheit bedeutet hier eher, seinen Willen jederzeit ausleben zu können, d.h. jederzeit z.b. einen beliebigen Traum starten zu können, oder auf andere, direktere Weise nichtkörperliche bedürfnisse zu befriedigen.
  3. Keine Verwirrung des bewusstseins bliebe auch hier.
  4. Klarheit der Sinneswahrnehmungen wäre nicht relevant, da es hier keine Sinneswahrnehmungen gibt. Außer vielleicht das "Energie"- Gefühl
  5. Klarheit über das Wachleben wäre auch hier möglich.
  6. Klare Erinnerung auch, wobei es vermutlich wenig Ereignisse zum Erinnern gäbe.
  7. Klarheit über die bedeutung wäre ähnlich der Sinneswahrnehmungen höchstens in sehr veränderter Weise möglich: Als Klarheit über z.b. Emotionen oder den Geist überhaupt.

Klarheit im Wachleben

Wendet man die Kriterien noch auf das Wachleben an, würden sich folgende Veränderungen ergeben:

  1. Klarheit über den bewusstseinszustand hieße vielleicht, zu wissen, dass man wach ist. Normalerweise meint man zumindest, dies zu wissen, allerdings sollte man das noch vom begründeten Wissen unterscheiden.
  2. Klarheit über die Entscheidungsfreiheit wäre hier vermutlich eingeschränkter als im Traum, allerdings könnte das im Fall höherer Klarheit eine flexible Wahrnehmungsfähigkeit bedeuten, wo man also Einfluss auf seine mentalen Modelle hat, sowie daraus folgend eine Aneignung diverser Fähigkeiten und allgemein eine freiere Lebensweise.
  3. Keine Verwirrung des bewusstseins ist im Wachzustand normalerweise auch gegeben, kann allerdings vermutlich auch noch gesteigert werden.
  4. Klarheit der Sinneswahrnehmungen ist normalerweise schon gegeben, kann aber vielleicht auch gesteigert werden. Hier scheint der Klartraum manchmal sogar klarer zu sein als das normale Wachleben, da das Gefühl der Gegenwärtigkeit einen viel intensiveren Eindruck hinterlässt, als die alltägliche Wahrnehmung. Dies kann aber durch Achtsamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick auch im Wachen gesteigert werden.
  5. Klarheit über das Wachleben ist normalerweise gegeben, allerdings könnte es in höheren Graden auch bedeuten, seine vergangenen Prägungen, gesellschaftlichen Rollen und Selbstrepräsentationen genau zu kennen und zu wissen, wer man unabhängig davon "wirklich" ist, was man wirklich will.
  6. Klare Erinnerung ist natürlich im Wachleben immer so "wie im Wachleben", auch wenn dies stark schwankt, weil z.b. Gedankenabfolgen weniger klar in Erinnerung bleiben als besondere Ereignisse. Generell kann ein intensives, aufmerksames Erleben des Augenblicks auch im Wachen zu einer später besseren Erinnerung führen.
  7. Klarheit über die bedeutung des Wachlebens würde hier damit zusammenfallen, seine mentalen Modelle zu verstehen und innere Motive und Prägungen zu begreifen, die zu verschiedenen Handlungen und Wahrnehmungen führen oder diese anziehen. So kann man z.b. die bedeutung eines immer wieder auftretenden beziehungsmusters oder einer Sucht usw. im Wiederholungszwang erkennen, oder sich klar darüber werden, wieso man einen bestimmte Vorlieben und Abneigungen hat. Außerdem können natülich vor allem selbst gestaltete Kunstwerke oder Geschichten in ihrer tieferen bedeutung verstanden werden, aber auch fremde, die man etwa besonders mag. In einem weniger speziellen Sinn könnte es auch heißen zu begreifen, was das Leben im Innersten ausmacht.

Zusammenspiel der Klarheiten

Es ist naheliegend und manche beanspruchen, zu beobachten, dass es einen Zusammenhang zwischen Klarheit in Traum, Schlaf und Wachzustand gibt und dass eine Steigerung der Klarheit auf einer dieser Ebenen auch zu einer Steigerung auf den anderen führen kann. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass die Grundkriterien für einen Klartraum so niedrig angesetzt sind, dass ihr Gegenpart im Wachzustand normalerweise sehr oft schon gegeben ist. Auf dem Prinzip der sich gegenseitig steigernden Klarheit im Wachen und im Traum bzw. auch im Schlaf basieren Techniken wie z.b. das Traumyoga, dafür eingesetzt werden können außerdem Meditation und Traumdeutung.