Substanzen

Aus Klartraum-Wiki
Matcha-Tee, ein unter Klarträumern beliebtes Hilfsmittel (Siehe Grüner Tee / Koffein)

Es gibt eine Reihe von Substanzen, die von manchen Klarträumern als Hilfsmittel eingenommen werden, und die sich auf den Schlafablauf, das Traumerleben und die Traumerinnerung oder auf die Klartraumhäufigkeit auswirken sollen.

Viele Substanzen sind nicht ausreichend in Hinsicht auf ihre Wirkung auf Klarheit oder Traumförderung und ihre Nebenwirkungen untersucht. Folgende Zusammenstellung beruht zu einem großen Teil auf Berichten Einzelner. Zu fast allen auf dieser Seite genannten Substanzen gibt es keine Placebo-kontrollierten oder gar keine Studien. Dass der Placebo-Effekt für das Klarträumen genutzt werden kann, ist jedoch anerkannt (siehe dazu Autosuggestion u.ä. im Bereich Techniken).


Bewertung der Informationen auf dieser Seite

Dieses Wiki dient ausschließlich zu Informationszwecken und rät von der unvorsichtigen Verwendung von aufgeführten Substanzen ab!

Wir möchten zu keiner je nach Gesetzeslage illegalen Verwendung von Substanzen ermuntern. Ebensowenig können wir für eventuelle Folgen aus Eigenexperimenten haften. Alle Angaben sind ohne Gewähr auf Richtigkeit. Bitte informiert euch umfangreich und anhand mehrerer, medizinisch und juristisch professioneller Quellen.

Solltest du regelmäßig Medikamente nehmen - insbesondere aber nicht nur Psychopharmaka, wie Antidepressiva (z.B. Fluoxetin, Citalopram), Stimulanzien (z.B. Methylphenidat, Amphetamin, usw.), Neuroleptika (Quetiapin, Risperidon, Haloperidol, usw.), und andere - oder in psychologischer Behandlung sein, besprich bitte dein Vorhaben, weitere Medikamente oder Substanzen einzunehmen vor der Verwendung mit deinem behandelnden Arzt ab! Dies gilt insbesondere auch für Schwangere oder Stillende!


Wirkungskategorien

Die im Bezug auf Träume oder den Schlaf erhoffte Wirkung von Substanzen kann in sechs Kategorien eingeteilt werden. Die Wirkung von Substanzen kann sich über mehrere dieser Kategorien erstecken. Z.B. erhöht eine bessere Traumerinnerung prinzipiell auch die Wahrscheinlichkeit, einen Klartraum zu erleben.

Steigerung der Traumerinnerung

Manche Substanzen werden genommen, um die Wahrscheinlichkeit, sich nach dem Aufwachen an einen Traum/Träume zu erinnern, zu erhöhen, um sich an mehr Details aus dem Traum erinnern zu können oder um eine lebhaftere Erinnerung an das im Traum Erlebte zu haben.

Erzeugung von Klarträumen

Substanzen, die das Potential haben, die Wahrscheinlichkeit, einen Klartraum zu erleben, deutlich erhöhen, werden oft nach Thomas Yuschak klartraumerzeugende Substanzen genannt. Die Wirkungsweise vieler dieser Substanzen beruht auf der indirekten Beeinflussung des Acetylcholinwertes im Gehirn.

Unterdrückung von REM-Schlaf

Da Klarträume fast ausschließlich während REM-Schal vorkommen, werden Versuche, Klarträume zu induzieren, meist auf eine Zeit gerichtet, in der (bersonders viel) REM-Schlaf erwartet wird. Die Unterdrückung von REM-Schlaf durch die Einnahme gewisser Substanzen führt zum REM-Rebound-Effekt: Unterdrückter REM-Schlaf wird später in der Nacht oder in der nächsten Nacht "nachgeholt, wodurch eine größere Erfolgschance bei der Induktion von Klarträumen entsteht.

Beeinflussung des Traumerlebens

Manche Substanzen sollen Einfluss auf den eigenen Charakter im Traum haben (wie beispielsweise die Risikobereitschaft), kognitive Fähigkeiten im Traum erhöhen, actionreiche Träume induzieren oder den Traumverlauf oder die Wahrnehmung des Traums auf sonstige Weise beeinflussen.

Vermeidung von Toleranzentwicklung

Bei regelmäßiger Einnahme von Substanzen kann die Wirkung mit der Zeit nachlassen. Es kann eine höhere Dosis erforderlich werden, um die selbe Wirkung zu erreichen oder die Wirkung bleibt vollständig aus. Dieser Effekt kann dauerhaft anhalten. Deshalb sind Klarträumer, die regelmäßig Substanzen als Hilfmittel einnehmen sehr darauf bedacht, dass der Körper keine Toleranz für das eingenommene Mittel entwickelt. Manche Substanzen können diesen Effekt für bestimmte andere Substanzen unterdrücken, wodurch sich aus praktischer Sicht die Zeit verringert, nach der dasselbe Hilfsmittel erneut eingenommen werden kann.

Sonstige Substanzen

Manchen Substanzen wird einfach eine positive, nicht genauer spezifizierte Wirkung auf Träume nachgesagt.

Bei der Einnahme zu beachten

  • Beratung/Anweisungen vom Arzt beachten
  • Einnahmezeitpunkt
  • Toleranzentwicklung/Toleranzbildung, Einnahme-Häufigkeit
  • Nebeneffekte, Einnahme-Häufigkeit
    • Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
    • Wirkung nach Absetzen
  • Kombination von Substanzen

Auflistung

Die nachfolgende Tabelle enthält zu den einzelnen Substanzen folgende Informationsfelder:

Name: oder mehrere Namen oder Kombinationen von Substanzen.

Art: die chemische Klasse oder bei zusammengesetzten Substanzen ihre hauptsächliche Wirkungsklasse

Beschreibung: eine allgemeine Zusammenfassung über die Substanz, wie sie sich auf den Körper und den Geist auswirken und wie dies mit dem Schlaf und dem Klarträumen zusammenhängen könnte.

Klarheit: Stark Klarheitsfördernd (++), Klarheitsfördernd (+), Keine Auswirkung auf Klarheit (o), leicht Klarheitsreduzierend (-), stark Klarheitsreduzierend (--)

Traumerleben: Stark aktivierend (++), aktivierend (+), neutral (o), reduzierend (-), stark reduzierend (-)

Einnahmeart: Die empfohlende bzw übliche Einnahmeart und Dosis

Zu Beachten: Gesundheitlich zu Beachtendes wie:

  • Toleranzbildung: Negativtoleranz: die Substanz wirkt bei jedem Konsum besser; Keine Toleranzeffekte, Toleranz: die Substanz wirkt bei jedem Konsum weniger, suchterzeugend: Die Substanz hat ein Suchtpotenzial.
  • Wirkung nach Absetzen:Effekt ist permanent, positiver Effekt bleibt für einen Zeitraum, Effekt geht zurück auf Normalmaß, Effekt wird schlechter als vorher.
  • Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
  • sowie weiteres zu Beachtendes.

Quellenlage: Angaben zu den Quellen. Leider gibt es auf diesem Bereich kaum Forschungen, so dass Doppelblindstudien praktisch nicht vorhanden sind, sondern die Informationen, bis auf die Forschungen von Thomas Yuschak, hauptsächlich auf Anekdoten und Forenbeiträgen beruhen. Falls ihr eigene Erfahrungen zugrunde legt, bitte postet diese z.B. im Klartraumforum oder anderswo zugänglich und verlinkt die Quellen eindeutig.


Ein Tipp zur mehrfachen Sortierung der Tabelle: Klicke zuerst auf das Hauptkriterium der Sortierung, und dann SHIFT + das 2. Sortierungskriterium (Z.B. *klick* auf "Klarheit", dann SHIFT + *klick* auf "Traumerleben")


Arten der Substanzen

dies hier ist noch eine alte Aufteilung, die nicht konsistent ist.


Aminosäuren

Diverse Aminosäuren sollen dem Traumschlaf förderlich wirken.

z.B. Amino Blend, 5-htp, Arginin, Tryptophan, Tyrosin und Phenylalanin, Protein-Isolate für Bodybuilder


Cholinerge Substanzen

In diesem Zusammenhang sind Substanzen gemeint, die den Botenstoff Acetylcholin modulieren, nachahmen oder mit ihm strukturell verwandt sind und so auf den Parasympathikus wirken.

z.B. Acetylcarnitin, Cholin, Alpha GPC, Nikotin, Acetylcholinesteraseinhibitoren


Acetylcholinesteraseinhibitoren

Klasse: Cholinerge Substanzen. Acetylcholinesteraseinhibitoren hemmen den enzymatischen Abbau des Acetylcholins im Gehirn. Acetylcholin ist verantwortlich für die Reizweiterleitung und den Aufbau neuer Nervenzellen im Gehirn und stimuliert den Traumschlaf. Dadurch wird die Traumerinnerung gesteigert und Unstimmigkeiten in der Traumhandlung können leichter erkannt werden.

z.B. Galantamin (verschreibungspflichtig), Salbei, Rosmarin, Huperzin A


Narkotika, Sedativa, Tranquilizer (Schlafmittel)

Beruhigungs- und Schlafmittel werden dazu genutzt akute Schlafprobleme durch Sedierung zu unterdrücken. Viele sind jedoch durch das hohe Toleranz- und Abhängigkeitspotenzial mit anschließender nachlassender Wirkung nicht für den Langzeitgebrauch bzw. zur Behandlung chronischer Schlafstörungen verwendbar. Je nach Substanz werden bestimmte Wirkungen als "angenehm" oder "erleichternd" wahrgenommen, nicht zuletzt wegen der verringerten Einschlafsproblematik. Daher besitzen Beruhigungsmittel ein nicht zu unterschätzendes Abhängigkeitspotenzial. Personen mit länger andauernden Schlafproblemen (über 2 Wochen) sollten keine Schlafmittel in Eigenregie einnehmen sondern einen Arzt kontaktieren und Ursachenforschung betreiben. Letztendlich ist Schlafen ein natürlicher Prozess, der sich selbst mit starken Narkotika nicht unbedingt "erzwingen" lässt.

Schlafmittel stellen das Gegenstück der Stimulanzien dar. Im Bezug auf das Träumen verstärken bzw. verlängern Schlafmittel den Tiefschlaf während der REM-Schlaf unterdrückt wird. Der verloren gegangene REM-Schlaf wird gegen Ende der gewöhnlichen Schlafzeit "nachgeholt", dass zu nach hinten verschobenen, längeren REM-Phasen mit möglichen intensiveren und längeren Traumerlebnissen führt, welches im WBTB besonders benutzt wird. Eine Alternative stellt der Schlafentzug dar.

z.B. Diphenhydramin (DPH), Doxylamin, Ethanol


Stimulanzien ("Wachmacher")

Stimulanzien wirken primär anregend auf das ZNS und besitzen in der Regel eine aufputschende, wachmachende Wirkung. Dieser paradox klingende Umstand kann jedoch für das Klarträumen genutzt werden, sofern Schlaflosigkeit nicht eintritt. So wird unter Einfluss der Tiefschlaf unterdrückt, dass zu früheren bzw. längeren REM- und Leichtschlafphasen führt. Der Tiefschlaf wird jedoch später "nachgeholt". Ebenso werden Stimulanzien dazu verwendet beim WILD leichter das Bewusstsein zu erhalten auf Kosten der höheren Gefahr nicht in den Schlaf zu kommen, welches für einen (Klar-)Traum jedoch unerlässlich ist.

z.B. Coffein / Teein


Beta-Blocker

z.B. Propranolol


Vitamine der B-Gruppe

Verschiedene Vitamine der B-Gruppe können gut kombiniert werden, um intensivere Träume hervorzurufen

z.B. Vitamin B1, Vitamin B3, Vitamin B5, Vitamin B6, Vitamin B12, Kombinationsmöglichkeiten


Pflanzliche Mittel

Pflanzliche oder natürliche Drogen sind nicht - wie bedauerlicherweise oftmals von vielen Leuten angenommen wird - harmloser oder nebenwirkungsärmer als synthetische Mittel. Damit sind jediglich Pflanzen bzw. Pflanzenteile gemeint, die in der freien Natur vorkommen und ebenso als Hilfsmittel verwertet werden können. Im Gegenteil lässt sich der Wirkstoffgehalt in Pflanzen schwer beeinflussen und kann stark schwanken, weshalb eine genaue Dosierung der Wirkstoffe nahezu unmöglich ist, die bei bestimmten Pflanzen (v.a. bei den MAO-Inhibitoren) auch lebensgefährlich sein können.

z.B. Baldrian - Valeriana var., Beifuß - Artemisia Vulgaris, Chili, Capsaicin - Capsicum var., Damiana - Turnera Diffusa, Hanfsamen, Johanniskraut - Hypericum Perforatum, Juckbohne - Mucuna Pruriens, Kalifornischer Mohn / Goldmohn - Eschscholzia californica, Kiwis, Lanzenverbene - Verbena Hastata, Traumkraut, afrikanisches - Entada rheedii, Traumkraut, atztekisches - Calea Zacatechichi, Calea Tenifolia, Traumwurzel - Silene undulata, Yohimbe / Yohimbin


MAO - Inhibitoren (selektiv MAO-A)

MAO-Hemmer oder auch -Inhibitoren (MAOI) hemmen das Enzym Monoaminooxidase (MAO), welches für den Abbau von Animen wie Neurotransmitter verantwortlich ist. MAO-Hemmer können spezifisch oder unspezifisch auf das Enzym MAO-A (verantwortlich für den Abbau von Serotonin und Noradrenalin) oder MAO-B (Abbau von Dopamin und Histamin) reversibel (blockieriend) oder irreversibel ("zerstörend") einwirken. Dadurch werden Neurotransmitter langsamer abgebaut und stehen länger zur Verfügung. MAO-Hemmer wirken in der Regel leicht sedierend, beruhigend, entspannend und aktivierend auf die Stimmung. Seltener auch halluzinogen. Medizinisch werden im Allgemeinen MAO-Hemmer bei therapierefraktären Depressionen als Antidepressiva angewendet. Diese sind hier nicht aufgelistet. Von einer medizinischen Verwendung ohne Arzt ist strengstens abzuraten!

Die Wirkung der MAO-Hemmer auf den Traumschlaf ist umstritten. Hartmann [1] berichtet sogar von einer gegenteiligen Wirkung.

Warnung: Monoaminooxidase (MAO) ist auch für den Abbau anderer Amine wie z.B. Tyramin oder Tyrosine verantwortlich. Dadurch führt die Einnahme bestimmter sonst harmloser Lebensmittel wie Bananen, Schokolade, Fisch, Dill, Petersilie, Sauerkraut, Schinken, Bier, Käse, Rotwein, und vieles mehr auf Grund von Tyramin-Reaktionen zu einem Anstieg des Blutdrucks, der lebensbedrohlich werden kann. (Das sogenannte 'cheese syndrome' (engl.)) Beim Mischkonsum anderer serotonerger oder dopaminerger Substanzen (z.B. Antidepressiva oder Stimulanzien) ist die Gefahr eines ebenso gefährlichen Serotonin-Syndroms sehr stark erhöht.


z.B. Passionsblume - Passiflora Incarnata


Sonstige Nootropika

Wahrscheinlich werden die meisten konzentrationssteigernden und gedächtnisfördernden Mittel eine Wirkung auf die Träume entfalten. Exemplarisch seien hier folgende aufgeführt.

z.B. Ginkgo, Ginseng, Gotu Kola, Bacopa Monnieri, Jiagulan, Rosenwurz, Melisse, Kamille, Kalmus


Literatur

Weblinks


Einzelnachweise

  1. Ernest Hartmann, The Biology of Dreaming